Das Landesklinikum Wiener Neustadt beteiligte sich an zwei prominent publizierten Studien zu neuen Wirkstoffen im Kampf gegen den Krebs.
„Erneut hat sich die herausragende Krebs-Expertise des Landesklinikums Wiener Neustadt gezeigt – die Top-Publikationen in zwei der wichtigsten internationalen Fachzeitschriften machen uns sehr stolz auf die medizinische Forschung, die in Niederösterreich geleistet wird“, freut sich LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf über den Erfolg.
Zusammenarbeit für die Forschung
Die erste Publikation in im hoch angesehenen Fachjournal „Nature Medicine“ ist Abschluss und Höhepunkt einer gemeinsamen Forschungsleistung des Landesklinikums Wiener Neustadt, der Medizinischen Universität Wien, des St. Josef Krankenhauses Wien, und des Ordensklinikums Barmherzige Schwestern Elisabethinen Linz.
Die zweite, in einem der wichtigsten Fachjournale – „Cancers“ – veröffentlichte Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit deutschen Kliniken evaluiert die Lebensqualität bei Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Darmkrebs. Dabei brachte das Landesklinikum Wiener Neustadt die meisten Patientinnen bzw. Patienten aus Österreich in die Studie ein.
Herausragende Expertise im Landesklinikum
„Die kollegiale interdisziplinäre Zusammenarbeit klinischer Fachabteilungen in Österreich und auch international sowie ihre exzellente Kommunikationskultur haben sich erneut als großer Segen für die Forschung erwiesen. Wir sind froh, dass Wiener Neustadt mit seiner herausragenden Expertise im Bereich Onkologie hier einen wichtigen klinischen und wissenschaftlichen Beitrag leisten konnte“, so der Ärztliche Direktor des Landesklinikums, Prof. Dr. Ojan Assadian, DTMH.
Bahnbrechende Erkenntnisse
Gehirnmetastasen gelten als gefürchtete Komplikation bei Krebserkrankungen, für deren Behandlung nun bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen wurden. Mit mehr als 5.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und kann sehr selten auch Männer betreffen, was nicht oft genug erwähnt werden kann. Bei bis zu 50 Prozent der Patientinnen und Patienten mit metastasiertem HER2-positivem Brustkrebs streut der Tumor in das Gehirn.
„Die Studie konnte zeigen, dass sich Gehirnmetastasen bei Brustkrebspatientinnen und -patienten durch eine neuartige Wirkstoffklasse teilweise oder sogar ganz zurückbilden. Der neue Wirkstoff ist eine chemische Verbindung aus Antikörpern und Chemotherapie und eröffnet neue Möglichkeiten einer zielgerichteten Krebstherapie“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Birgit Grünberger, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin, Hämatologie und internistische Onkologie am Landesklinikum Wiener Neustadt.
In die Studie eingeschlossen wurden Patientinnen und Patienten des Landesklinikums Wiener Neustadt mit HER2-positivem Brustkrebs und Gehirnmetastasen. Bei ihnen wurde erstmals der Wirkstoff Trastuzumab-Deruxtecan (T-Dxd) eingesetzt. Neben positiven Ergebnissen in der Rückbildung der Metastasen konnte auch eine gute Verträglichkeit des Wirkstoffes festgestellt werden.
Wirkstoff bereits zugelassen
T-Dxd ist im EU-Raum bereits zugelassen und kann ab sofort in onkologischen Spezialeinheiten Österreichs und im internationalen Raum zur Therapie von Brustkrebspatientinnen und -patienten mit Gehirnmetastasen eingesetzt werden.