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Herzmedizin: Erfolg in der Forschung aus Wiener Neustadt

Eine neue Ablationsstrategie sorgt für Aufsehen

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

kuprevich / freepik

Landesklinikum an bahnbrechender internationaler Publikation zum Thema Vorhofflimmerablation beteiligt.

 „Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung des Menschen. In speziellen Fällen ist die Katheterablation die geeignete Therapie, um Symptome des Patienten erfolgreich zu behandeln. Bei Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche und Vorhofflimmern kann die Katheterablation Leben retten“, erklärt der Leiter der Kardiologie, Prim. Univ.-Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger, und ergänzt: „Um diesen Eingriff zu beherrschen, braucht es jahrelanges Training.“

„Die 2. Medizinische Abteilung im Landesklinikum Wiener Neustadt gehört bei diesem Eingriff zu den führenden Zentren Österreichs und hat durch diese Studie erneut ihren internationalen Stellenwert in der Kardiologie bewiesen. Wir sind stolz, dass wir eine solche Expertise bei uns in Niederösterreich haben damit den Patientinnen und Patienten personalisierte Medizin geboten werden kann“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Im Oktober 2022 wurde im New England Journal of Medicine (Evidence) eine Studie publiziert, an der die 2. Medizinische Abteilung beteiligt war. Im Rahmen dieser Studie wurde eine neue Ablationsstrategie untersucht, die der bisherigen Lehrmeinung überlegen ist.

Akademische Eigenstudie

„Gemeinsam mit Fachkolleginnen und –kollegen aus Österreich und Deutschland konnten wir diese industrie-unabhängige akademische Eigenstudie planen und umsetzen. Hier bewährt sich die gute nationale und internationale Vernetzung unserer Abteilung. Darauf sind wir besonders stolz“ betont OA Mag. Dr. Lukas Fiedler. „Die neue Ablationstechnik fußt auf einer detaillierten elektrischen Landkarte der linken Herzvorkammer, die eine personalisierte Medizin bei der Ablation ermöglich. Im Landesklinikum Wiener Neustadt wird diese Strategie seit Jahren verfolgt. Wir gehen davon aus, dass unsere Methode weltweit Einfluss auf die Ablationsstrategie haben wird.“

Dir. Prof. Dr. Ojan Assadian, MSc, DTMH betont: „In einem sehr prominenten medizinischen Podcast aus den USA wurde die Studie, an der unser Haus maßgeblich beteiligt war, explizit als mögliche radikale Veränderung auf dem Gebiet der Vorhofflimmerablation vorgestellt. Die Erkenntnisse aus dieser Studie stehen ab sofort im Landesklinikum Wiener Neustadt jeder Patientin und jedem Patienten zur Verfügung, womit personalisierte Herzmedizin bei uns bereits der Standard ist.“

“Landkarte” der linken Vorkammer

Bei der Vorhofflimmerablation wird über die Leiste des Patienten direkt im Herzen mit einer speziellen Sonde eine elektrische Landkarte der linken Vorkammer erstellt. Diese gibt Aufschluss, wie der Zustand des sich bewegenden Gewebes des Herzens ist. Anhand dieser Landkarte werden die Lungenveneneingänge mit Verödungslinien elektrisch isoliert. Das Blut fließt weiterhin von der Lunge in den linken Vorhof. Neu gegenüber der herkömmlichen Methode ist, dass im Rahmen dieser Studie die Narbenareale nicht nach einem festen Schema, sondern individuell und personalisiert auf die spezielle Situation des einzelnen Patienten abgestimmt mit Verödungslinien behandelt werden.

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