Startseite Wissen Fachhochschule FHWN sucht smarte Lösungen für Güterverkehr in Wr. Neustadt

FHWN sucht smarte Lösungen für Güterverkehr in Wr. Neustadt

Simulationsmodell nimmt Staus und Abgase ins Visier

Güterverkehr in der Stadt / Foto: Freepik
Foto: Freepik

Das Institut für Industrial Engineering und Management (IIEM) der Fachhochschule Wiener Neustadt widmet sich im Projekt FAMOUS (Freight Access Modeling for Optimizing Urban Space) den Herausforderungen des innerstädtischen Güterverkehrs in Wiener Neustadt.

Verstopfte Straßen, Lärm und hohe Schadstoffbelastungen: Der innerstädtische Güterverkehr verursacht, trotz des dominierenden PKW-Verkehrs, große Probleme – besonders durch Lieferfahrzeuge und das steigende Volumen der Paketzustellungen auf der „letzten Meile“ seit der Corona-Pandemie. Im Projekt FAMOUS entwickelt die FHWN ein Simulationsmodell, das die ökologischen und verkehrstechnischen Auswirkungen verschiedener Maßnahmen in Wiener Neustadt realistisch bewerten soll, um fundierte Entscheidungen für das LKW-Zufahrtsmanagement zu ermöglichen.

„Der innerstädtische Güterverkehr spielt eine zentrale Rolle in der Stadtlogistik, trägt jedoch erheblich zu Verkehrsbelastungen und negativen ökologischen Auswirkungen bei. Mit unserem Simulationsmodell schaffen wir eine fundierte Basis, um innovative Lösungen im Güterverkehrsmanagement zu evaluieren und zukunftsorientierte Entscheidungen zu ermöglichen“, erklärt Projektleiter Selim Erol, Leiter des Instituts für Industrial Engineering und Management der FHWN.

Simulator untersucht Verkehrslösungen

Im ersten Jahr lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Modellierung urbaner Gebiete, um verschiedene Szenarien des innerstädtischen Güterverkehrs zu simulieren. Dabei werden Straßenverläufe und Rahmenbedingungen wie Einbahnen, Geschwindigkeits- und Tonnagebeschränkungen softwaregestützt abgebildet und aktuelle Struktur- und Statistikdaten der Stadt hinterlegt.

Das im Projekt GÜMORE (2018-2201) entwickelte Güterverkehrsmodell wird nun für Fragestellungen des innerstädtischen Güterverkehrsmanagements in Wiener Neustadt und Wien verfeinert und bietet eine weitere Datenbasis für die Verkehrsauslegung. So können neben legislativen Maßnahmen, auch neue Logistiklösungen, wie zentrale Sammelstellen, etwa innerstädtische Micro-Hubs oder Urban Consolidation Centers, untersucht werden. Diese bündeln Lieferungen von mehreren Anbieterinnen und Anbietern, reduzieren so die Anzahl der Fahrten und erleichtern den Einsatz umweltfreundlicherer Transportmittel wie Elektro-Lieferwagen oder Cargo-Bikes.

Studierende gestalten Logistik der Zukunft

Hervorzuheben ist auch die enge Verbindung des Projekts mit der Lehre. FHWN-Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieur haben die Möglichkeit, im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Abschlussarbeiten direkt am Forschungsprojekt mitzuwirken. Dadurch können sie wichtige Praxiserfahrungen sammeln und ihr theoretisches Wissen in reale Logistikfragestellungen einbringen.

„Durch die Einbindung unserer Studierenden fördern wir nicht nur die wissenschaftliche Kompetenz, sondern bieten ihnen auch die Möglichkeit, konkrete Forschungserfahrungen zu sammeln und zur Lösung aktueller Probleme beizutragen“, so Erol abschließend.

Mit FAMOUS zur effizienten Stadtlogistik

Das Forschungsprojekt FAMOUS der FHWN, gestartet im September 2023 mit einer Laufzeit von drei Jahren und einem Budget von rund 460.000 Euro, wird in Kooperation mit dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) / ITS Vienna Region als Konsortialführer, dem Institut für Produktionswirtschaft und Logistik der BOKU University, den Städten Wien und Wiener Neustadt sowie dem Beratungsunternehmen h2 projekt.beratung KG durchgeführt.

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Klimaschutz im Rahmen des FTI-Schwerpunkts Mobilitätswende, abgewickelt von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Seitens der FHWN sind neben Institutsleiter Selim Erol auch die wissenschaftliche Mitarbeiterin Alice Grano, Studienassistentin Katharina Spiess und Leiter des Studiengangs Wirtschaftsingenieur Martin Romauch beteiligt.

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