Startseite Wissen Fachhochschule FH Wiener Neustadt: umweltfreundliche Antriebe für die Raumfahrt

FH Wiener Neustadt: umweltfreundliche Antriebe für die Raumfahrt

An der FH Wiener Neustadt wird sauberer Treibstoff für die Weltraumfahrt entwickelt.

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 10 Jahren)

Carsten Scharlemann / Foto: fhwn & fotec
Dr. Carsten Scharlemann / Ein „hot-test“ des Triebwerks. Die Brennkammer ist aus Platin-Rhodium und an der Glühfarbe kann man die Brennkammertemperatur auf ca. 1700°C abschätzen.Foto: fhwn & fotec

ForscherInnen der FH Wiener Neustadt und ihrer Forschungsfirma FOTEC entwickeln als Teil eines europäischen Forschungsprojektes umweltfreundliche Antriebe für die Raumfahrt.

Giftige konventionelle Treibstoffe

Gerade erst ging die Sonde „Rosetta“ durch die Medien. Sie war 15 Jahre lang unterwegs, um den Kometen „Tschuri“ zu erkunden. Womit wird aber so eine Sonde angetrieben? „Mit den beiden Treibstoffen Monomethylhydrazin und Nitrogentetroxid“, erklärt Carsten Scharlemann, Leiter des Masterstudiengangs Aerospace Engineering an der Fachhochschule Wiener Neustadt. „Diese Treibstoffe sind allerdings hochgiftig und sogar krebserregend. Das macht zum Beispiel das Tanken zu einem gefährlichen und kostenintensiven Vorgang.“ Um diesem Dilemma entgegen zu wirken, wird jetzt an neuen, umweltfreundlichen Möglichkeiten geforscht.

Internationales Konsortium

Die Fachhochschule Wiener Neustadt und deren Forschungstochter FOTEC sind dabei Teil eines internationalen Konsortiums, dem unter anderem der Luftfahrtriese Airbus, das Deutsche Zentrum für Luft- sowie Raumfahrt (DLR) sowie der Wiener Anbieter für Hochleistungskeramik Lithoz angehören. Finanziert wird das Projekt im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Horizon 2020.

Triebwerke optimieren und testen

„Es gibt bereits aussichtsreiche Kandidaten, die als ungiftige Alternativtreibstoffe zum Einsatz kommen könnten. Darum liegt unsere Hauptaufgabe darin, Triebwerke für diese Stoffe zu optimieren und zu testen“, so Scharlemann. In die Forschungsarbeit sind auch Studierende des Studiengangs „Aerospace Engineering“ involviert. Gemeinsam mit den ForscherInnen der FOTEC kümmern sie sich zum Beispiel um die Tests der Katalysatoren. In fünf bis zehn Jahren könnte der neue Antrieb schon zum Einsatz kommen, schätzt Scharlemann.

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