WKNÖ-Spartenobmann Pulker drängt auf Entlastungen bei Lohnnebenkosten und rasche Unterstützung bei Energiekosten.
Mit gemischten Gefühlen sieht Mario Pulker die aktuelle Situation der niederösterreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft. „Die Buchungs- und Auftragslage ist sehr gut. Es wäre aber noch deutlich mehr drinnen. Dafür fehlen uns aber ganz massiv die nötigen Arbeitskräfte“, so der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ).
Arbeitskräftemangel für 70 Prozent zentrales Problem
Diese Einschätzung spiegelt sich auch im aktuellen WKNÖ-Wirtschaftsbarometer. 69 Prozent der Betriebe der NÖ Tourismus- und Freizeitwirtschaft rechnen mit steigenden Kapazitätsauslastungen, 53 Prozent mit steigenden Umsätzen, 56 Prozent mit einer steigenden Auftragslage. „Die Grundstimmung in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist damit deutlich besser als zuletzt und auch besser als in anderen Branchen der niederösterreichischen Wirtschaft“, so Pulker. „Aber auch die Unsicherheit ist groß. Hinter steigenden Kapazitätsauslastungen stecken zum Teil auch Betriebe, die ihre Kapazitäten und Angebote wegen des Arbeitskräftemangels bereits zurückfahren mussten.“ Für 70 Prozent der Betriebe ist der Arbeitskräftemangel aktuell eine der größten Herausforderungen. Übertroffen wird dieser Wert nur von den hohen Energiepreisen und den Preisen von Rohstoffen und Vorleistungen (75 Prozent). „Ein großes Thema für uns und unsere Kunden ist überdies die Unsicherheit, wie es im Herbst und Winter mit Weihnachtsfeiern & Co ausschauen wird. Da brauchen wir rasch Sicherheit und Klarheit, um entsprechend planen zu können“, betont Pulker.
Immer höhere Kosten, immer höhere Löhne – „das geht sich nicht aus“
Auffallend ist in diesem Zusammenhang auch, dass 88 Prozent der Betriebe der Sparte Löhne und Gehälter als Grund für Preissteigerungen in den nächsten zwölf Monaten anführen. Acht von zehn Tourismus- und Freizeitunternehmen drängen auf eine Senkung der Lohnnebenkosten. Pulker: „Einerseits sind unsere Unternehmen mit immer höheren Kosten, andererseits mit Rufen nach immer höheren Löhnen konfrontiert. Das geht sich nicht aus. Wir brauchen Entlastungen bei den Lohnnebenkosten und rasche Unterstützung bei den Energiekosten.“