Die hohe Inflationsrate sowie das prognostizierte schwache Wirtschaftswachstum lassen zusammen mit den nach wie vor erheblichen Arbeitslosenzahlen die Schwarzarbeit in Niederösterreich aufblühen, erklärt der NÖ Wirtschaftspressedienst.
Nach Berechnungen von Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz wird in Niederösterreich heuer um 3,44 Milliarden Euro gepfuscht. Das sind um 310 Millionen Euro oder fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr, gibt Schneider dem NÖ Wirtschaftspressedienst auf Anfrage bekannt.
Schwarzes Schaf ist die Bauwirtschaft
Am meisten schwarz gearbeitet wird in Niederösterreich traditionell am Bau und im Baunebengewerbe. Laut Schneider macht dieser größte Brocken landesweit 1,34 Milliarden Euro aus. Kräftig gepfuscht wird auch im Friseurgewerbe und bei den sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen, wie Babysitten und Nachhilfestunden, auf die in Niederösterreich zusammengerechnet 585 Millionen Euro entfallen.
Pfusch in allen Branchen
Auf jeweils 550 Millionen Euro kommt die Schattenwirtschaft in Niederösterreich bei Gewerbe- und Industriebetrieben sowie in Hotels und Gaststätten. In der Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche wird zwischen Enns und Leitha um 412 Millionen Euro gepfuscht.