Zum 36. Mal wurde am Dienstag der NÖ Innovationspreis 2023 vom Land Niederösterreich, der NÖ Wirtschaftskammer und Sponsorenvertretern vergeben. Er ist die Plattform für die besten Innovationen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner begrüßte gemeinsam mit WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker zahlreiche Gäste im Haus der Digitalisierung in Tulln.
Forschung stehe im Land ganz oben auf der Agenda, so die Landeshauptfrau, „weil wir nur durch neues Wissen, neue Technologien und Innovationskraft Antworten auf die Fragen der Zeit und der Zukunft finden.“ Deshalb investiere man permanent in die Forschungsachse des Landes, baue diese kontinuierlich aus und schaffe überdies optimale Rahmenbedingungen. Hier führte sie beispielhaft den Venture Capital Fonds an, „wo wir mit Finanzierungsmodellen unterstützen“, die NÖ Technopole, Technologie- und Forschungszentren oder auch das Gründerservice. „Alles Maßnahmen, um neues Wissen in die Wirtschaft zu bringen und dann zu einem Geschäftsmodell zu machen“, erklärte die Landeshauptfrau.
Innovative Grauwasser-Verwertung
Der Sonderpreis für nachhaltige Innovationen in Höhe von 4.000 Euro gesponsert von der WKNÖ wurde an die Gebe-Strebel GmbH, Wiener Neustadt, für das Projekt „Grauwasser-Verwertung (GWV)“ vergeben. Aus warmem Abwasser von Bad und Dusche in einem Mehrgeschoßwohnbau wird die Restwärme zurückgewonnen und auf kaltes Frischwasser übertragen. Dies halbiert den Energiebedarf und spart 50 Prozent des Frischwassers ein.
Gesamtsieger „Microtronics Engineering“ aus Ruprechtshofen
Der mit 10.000 Euro dotierte „Karl Ritter von Ghega-Preis“, gesponsert vom Land Niederösterreich, geht an die Firma Microtronics Engineering GmbH aus Ruprechtshofen (Bezirk Melk). Sie setzten sich aus 28 Einreichungen mit einer berührungslosen Füllstandsmessung durch. Bei Starkregenereignissen z.B. schwillt der Wasserpegel eines Mischwasserkanals innerhalb kürzester Zeit an und fällt wieder ab. Hier sind sehr kurze Messintervalle des Füllstandes von zehn Sekunden gefragt, um kein Ereignis zu verpassen. Der Bluetooth Radarsensor verfügt über ein gasdichtes und korrosionsbeständiges Gehäuse ohne Metallteile. Einmal montiert, überträgt das Messsystem die Daten an den Server. Die Installation in der schwierigen Umgebung erfolgt ohne Verkabelung.
Weitere Preise gingen an das AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Tulln) mit dem Projekt „Endophyten — die Lösung für eine klimaneutrale Landwirtschaft“ und die Hauer Metall-Technik GmbH für ihren „Flügel-Multischieber“.
Mit “gutem Branchenmix” in die Zukunft
Wolfgang Ecker, Präsident der NÖ Wirtschaftskammer unterstrich: „Trotz aktuell schwieriger Herausforderungen sind Innovationskraft und Kreativität unserer Unternehmerinnen und Unternehmer ungebrochen.“ Die Wirtschaft in Niederösterreich sie breit aufgestellt, man habe einen guten Mix aus Ein-Personen-Unternehmen, KMUs und Industriebetrieben, zudem einen guten Branchenmix. „Mit dieser Grundlage und all den innovativen Projekten, die heute Abend vorgestellt werden, bin ich sicher, wir können positiv in die Zukunft blicken.“