Anfang 2008 hat der japanische Yamaha-Konzern die damals defizitäre Wiener Neustädter Klaviermanufaktur Bösendorfer gekauft. Zehn Jahre und eine lange Durststrecke später ist die Traditionsfirma wieder erfolgreich unterwegs.
Ein Umsatzwachstum zwischen sechs und sieben Prozent auf rund 13 Millionen Euro erwartet Bösendorfer für das Ende März auslaufende Geschäftsjahr 2017/18. Das kündigt Geschäftsführerin Sabine Grubmüller an, die das Unternehmen seit Herbst 2015 leitet.
300 Neustädter Klaviere pro Jahr
In Wiener Neustadt fertigt Bösendorfer jedes Jahr rund 300 Klaviere. Je nach Ausführung kosten die Modelle zwischen 30.000 und 550.000 Euro. Zu den Kunden des Klaviererzeugers zählen seit jeher Musikhochschulen, Konservatorien, Konzert- und Opernhäuser, aber auch Privatpersonen, darunter bekannte zeitgenössische Künstler und Sammler.
Für den Bau eines konventionellen Flügels brauchen die Spezialisten im Wiener Neustädter Werk, wie Tischler, Schlosser und Klavierbauer, rund ein Jahr. Nicht eingerechnet ist dabei die Lagerzeit des Holzes, das nach der Schlägerung bis zu sechs Jahren „rasten“ muss, damit es die richtige Feuchtigkeit bekommt. Bösendorfer-Klaviere bestehen in der Regel aus Fichtenholz aus hochalpinen Regionen.
Hauptsitz seit 2008
Nach dem Besitzerwechsel 2008 und der Auflassung der alten Firmenzentrale in Wien-Wieden fungiert Wiener Neustadt neben der Produktionsstätte auch als Hauptsitz des 1828 gegründeten Traditionsunternehmens. Mit knapp 120 Beschäftigten hat Bösendorfer im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von 12,2 Millionen Euro erwirtschaftet.