Niederösterreich will bis zum Jahr 2020 50.000 E-Mobile auf der Straße haben. Ein Schritt in diese Richtung war auch das 2013 ins Leben gerufene Projekt „e-pendler in niederösterreich“, für das nunmehr Bilanz gezogen wurde.
Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und Bundesminister Andrä Rupprechter hoben hervor, dass „nicht nur die Akzeptanz von e-Mobilität – vor allem auch in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln – deutlich gestiegen ist“, auch die Umwelt habe eindrucksvoll vom Projekt profitiert. So wurde eine Reduktion um 223 Tonnen CO2 pro Jahr nachgewiesen.
Von Wien bis Wiener Neustadt
Das Projekt umfasste regional 49 Gemeinden zwischen Wien und Wiener Neustadt mit mehr als 126.000 Beschäftigten. In 5 Schwerpunkten ging es um Fahrten zum/vom Arbeitsplatz mit Elektrofahrzeugen in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um Fahrgemeinschaften, die ab Treffpunkt mit einem E-Fahrzeug unterwegs sind, um E-Fahrzeuge in den Gemeinden (Citybusse etc.), um den Schwerpunkt „Elektromobil zum Ausprobieren“ sowie um das Pendeln mit dem Elektrofahrrad.
Wiener Neustadt nimmt seit 2013 am Modellprojekt „e-Pendler in Niederösterreich“ teil. Das Projekt vereinfacht den Umstieg auf umweltfreundliche Elektromobilität, denn frei wählbare Elektroautos werden mit bis zu 60% der Anschaffungskosten unterstützt. Auch neue E-Tankstellen und E-Car-Sharing in Wiener Neustadt attraktivieren den Umstieg auf E-Mobilität.
77% laden Elektrofahrzeuge zu Hause
„Unser Ziel ist es, die E-Mobilität alltagstauglich und in ganz Österreich großflächig nutzbar zu machen“, betont der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth. In ganz Österreich gab es bisher sieben Modellregionen. „Niederösterreich hat die E-Mobilität für die Pendler erschlossen“, so Höbarth. Und man habe auch wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Lade-Infrastruktur gewonnen, nämlich: „Geladen wird hauptsächlich zu Hause (77 %) bzw. am Arbeitsplatz (12 %).“ Die Projektbetreiber und das Land wollen aber künftig insbesondere die Gastronomie einladen, Ladestationen anzubieten, denn dort könnten Ladezeiten und Verweildauer optimal kombiniert werden.
Neuanmeldung von 114 E-Autos
Zufrieden mit den Ergebnissen des Modellversuchs war auch Vorstandssprecher Peter Layr von der EVN, die gemeinsam mit Wien Energie und Raiffeisen-Leasing zu den Projektträgern gehörte. Mit der Neuanmeldung von 114 E-Autos und 86 Elektro-Fahrrädern habe sich gezeigt, „die Menschen trauen sich durchaus, etwas Neues auszuprobieren, wenn sie verlässliche Partner an der Seite haben“. EVN und Wien Energie haben in diesem Zusammenhang auch ein bilaterales Roaming umgesetzt. Mit der Tank-Karte der beiden Energie-Lieferanten kann man an allen öffentlichen Ladestationen in Wien und Niederösterreich Strom „tanken“. Laut Layr laufen bereits Gespräche, wonach die Karte schon bald in ganz Österreich verwendet werden kann.
Positive Rückmeldungen
77 Prozent der teilnehmenden Unternehmen/Gemeinden stellten im Rahmen des Projekts ihren Mitarbeitern/Bürgern für mindestens 30 Tage ein Elektrofahrzeug zum Ausprobieren zur Verfügung, um die E-Mobilität für verschiedene Verwendungszwecke zu testen. 88 Prozent (!) möchten auf jeden Fall weiterhin ein Elektrofahrzeug nutzen. 33 Prozent der teilnehmenden Betriebe/Gemeinden wollen sich innerhalb der nächsten drei Jahre ein Elektroauto oder ein weiteres zulegen. Die Stromversorgung sei übrigens kein Problem, sollten bis 2020 tatsächlich 50.000 E-Autos in Niederösterreich unterwegs sein, betont EVN-Chef Layr. „Wir haben das in unseren Planungen bereits vorgesehen.“
Elektromobilität als Wirtschaftsfaktor
Beratend begleitet wurde das Konsortium von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, im Rahmen der Initiative „e-mobil in niederösterreich“. ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki: „Der Erfolg der Modellregion gibt auch der Landesinitiative „e-mobil in niederösterreich“ großen Auftrieb und bestätigt uns in dem Vorhaben, Niederösterreich als Vorzeigeregion in Sachen Elektromobilität zu etablieren. Die Innovationskraft, die in diesem Thema enthalten ist, zeigt immer stärker Wirkung und wird in vielen Bereichen zum Wirtschaftsmotor.“