Die Arbeitslosenzahlen sind auf dem niedrigsten Stand der letzten 7 Jahre und somit auch deutlich unter dem Vorkrisenwert, heißt es in einer Aussendung des AMS Wr. Neustadt.
„Die Treiber der Erholung am Wiener Neustädter Arbeitsmarkt sind neben der Beherbergung und Gastronomie das Bauwesen und die Produktion. Bei den Arbeitslosenzahlen liegen wir mittlerweile sogar unter dem Vorkrisenniveau und haben die niedrigste Juni-Arbeitslosigkeit seit 2014“, so Mevlüt Kücükyasar Leiter des Arbeitsmarktservice Wiener Neustadt.
Arbeitslosigkeit unter dem Vorkrisenniveau
Ende Juni waren 5.660 Personen beim AMS Wr Neustadt gemeldet. Davon waren 4.746 arbeitslos und weitere 914 AMS-Kund_innen befinden sich in Schulungen des AMS. Das sind 1.676 (-26,1%) weniger Arbeitslose als im Juni des letzten Jahres.
Zum Vergleich: Vor der Coronakrise waren im Juni 2019 rund 5.725 Personen arbeitslos oder in AMS-Schulungen. Im Zweijahresvergleich sind die Arbeitslosenzahlen also noch um rund 65 Personen zurückgegangen.
Langzeitarbeitslosigkeit geht seit März zurück
Die Folgen der Corona-Krise zeigen sich weiterhin bei der höheren Langzeitarbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen, die länger als zwölf Monate arbeitslos sind, liegt aktuell bei rund 1.450 Personen. Das ist weiterhin über dem Wert des Vorjahres, zumal viele Arbeitslose krisenbedingt keine Beschäftigung aufnehmen konnten. Seit März 2021 geht die Zahl der Langzeitarbeitslosen aber deutlich zurück. Waren im März 1.750 Menschen zwölf Monate oder länger beim AMS gemeldet, sind es im Juni rund 300 Menschen weniger.
„Trotz der positiven Entwicklungen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit weiterhin jenen Kund_innen, die bereits seit längerer Zeit auf Jobsuche sind. Deswegen sind wir eng mit den Betrieben in der Region in Kontakt, um mit konsequenter Vermittlung und zielgerichteten Fördermaßnahmen die Chancen auf einen beruflichen Neustart von Langzeitarbeitslosen effektiv zu erhöhen und den Arbeitskräftebedarf der Unternehmen punktgenau zu decken“, hebt Kücükyasar hervor.
Weiterhin hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt
„Die Folgen der Corona-Krise für die Zahl der Beschäftigten ist mittlerweile gar nicht mehr spürbar. Ganz im Gegenteil haben wir in Wr. Neustadt deutlich mehr Beschäftigte als vor der COVID-19-Pandemie“, kommentiert der AMS-Leiter die Beschäftigungszahlen. Mit einem historischen Höchstwert an 51.296 beschäftigten, ist das sogar die höchste jemals gemessene Beschäftigungszahl im Bezirk und in der Stadt. Zum Vergleich: Vor der Coronakrise waren im Mai 1.200 Beschäftigte weniger und vor zwei Jahren waren es rund 1.000 Beschäftigte weniger als im Mai 2021.
Aktuell werden 1.204 offene Stellen von den Betrieben in der Region über das AMS ausgeschrieben. Allein im Juni sind 608 neue Stellen dazu gekommen. Noch nie seien beim AMS so viele offene Stellen gemeldet, sagte AMS-Leiter Kücükyasar.
Ende Juni gab es 454 Arbeitslose, die zuvor im Tourismus oder in der Gastronomie gearbeitet haben. Das ist ein Rückgang von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Ebenfalls stark ging die Arbeitslosigkeit im Verkehr- und Lagerwesen -32,5 Prozent), bei der Arbeitskräfteüberlassung (-40,2 Prozent), am Bau (-35,4 Prozent) und bei der Warenerzeugung (-23,5 Prozent) zurück.
Im Juni haben 1.450 Jobsuchende in Wr. Neustadt ihre Arbeitslosigkeit beendet, von diesen haben rund 600 eine Arbeit aufgenommen. Die zuletzt erfolgten Öffnungsschritte und die saisonalen Effekte spielen hier eine erhebliche Rolle.
