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Wiener Neustadt tritt europäischem Bodenbündnis bei

Für einen nachhaltigen Umgang mit Boden und eine sozial gerechte Landnutzung

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 2 Jahren)

Beitritt der Stadt zum europäischen Bodenbündnis / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Bürgermeister Klaus Schneeberger und Umweltstadtrat Norbert Horvath präsentierten die Eckpunkte des Beitritts Wiener Neustadts zum europäischen Bodenbündnis.Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

Ziele: Erhalt bestehender Grünräume, Verdichtung bereits versiegelter Flächen und mehr Wohnraum in der Innenstadt.

Die Stadt Wiener Neustadt wird dem Bodenbündnis „European Land and Soil Alliance“ beitreten. Der Beschluss dazu wird in der Gemeinderatssitzung am 21. September gefasst. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss europäischer Städte, Gemeinden und Regionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, aktiv für einen nachhaltigen Umgang mit Boden einzutreten, eine sozial gerechte Landnutzung und eine verantwortungsvolle kommunale Bodennutzung zu forcieren.

Der Bodenversiegelung entgegenwirken

„Die Stadt Wiener Neustadt ist als urbane Metropole ganz besonders gefordert, der Bodenversiegelung entgegenzuwirken. Wir haben das in den letzten Jahren und Monaten durch verschiedene Maßnahmen wie die Bausperre für neu eingereichte großvolumige Wohnbauten, der Baumschutzverordnung, der Baumpflanzinitiative und vielen anderen mehr getan. Außerdem hat der aktuell laufende Stadtentwicklungsprozess ‚STEP WN2030‘ einen besonders großen Fokus auf das Thema der Grünräume“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger.

Zu den generellen Zielen führt Schneeberger weiter aus: „Generell ist unser Ziel, dass wir dort, wo bereits Boden versiegelt ist, verdichten und bestehende Grünflächen somit erhalten. So muss auch neuer Wohnraum in der Innenstadt entstehen, womit wir zwei große Ziele vereinen: Grünraumschutz und Belebung der Innenstadt durch mehr Frequenz. Konkret bedeutet das, dass wir im Stadtkern effizient entwickeln werden, zum Beispiel durch Dachstuhlausbauten oder Ähnliches. Auch das Land Niederösterreich wird im Übrigen noch im Oktober ein Bodenschutzpaket verabschieden, das ebenfalls genau in diese Richtung abzielt und wertvolle Lebensräume, Wiesen und Ackerflächen schützen wird“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger.

Horvath: “mehr als reine Symbolik“

Umweltstadtrat Norbert Horvath zum Bündnisbeitritt: „Mit dem Beitritt zum europäischen Bodenbündnis setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um den Bodenverbrauch so gering als möglich halten. Wir geben damit auch der städtischen Raumplanung ein zusätzliches Werkzeug in die Hand, richtige und wichtige Maßnahmen zu setzen. Der Beitritt ist für uns also weit mehr als reine Symbolik. Wir werden dadurch Boden besser schützen können und umweltgerechten Ausgleich zu Tendenzen der Versiegelung ermöglichen. Das Thema ‚Bodenschutz‘ braucht eine gemeinsame Kraftanstrengung, damit wir für die zukünftigen Generationen erfolgreich sein können.“

„European Land and Soil Alliance“ – die Fakten

  • Die Idee eines kommunalen Bündnisses für Boden entstand im Jahr 2000, als ein gemeinsames Manifest verabschiedet wurde. Das Bündnis wurde 2002 als Verein mit Sitz in Osnabrück (Deutschland) gegründet.
  • Das Europäische Bodenbündnis (European Land and Soil Alliance, ELSA) vereint Städte, Gemeinden und Landkreise aber auch Bundesländer, NGOs und andere Organisationen aus neun europäischen Staaten. Es ist das größte europäische kommunale Netzwerk, das sich dem Schutz von Böden verschrieben hat.
  • Das Bodenbündnis bietet eine Plattform für alle europäischen Städte und Gemeinden und für alle an Bodenfragen interessierte Akteure. Es geht darum, gemeinsam Fragen des Bodenschutzes, der Landnutzung, der Landschaftspflege und Siedlungsentwicklung zu diskutieren und an gemeinsamen partnerschaftlichen Projekten zu arbeiten. ELSA versteht sich als Netzwerk und Lobbyist für den Bodenschutz.
  • Das übergeordnete Ziel des Europäischen Bodenbündnisses (ELSA) ist der nachhaltige Umgang mit allen Arten von Böden zur Erhaltung und Entwicklung aller Bodenfunktionen, der Bodenressourcen und des Natur- und Kulturerbes für die zukünftigen Generationen sowie eine sozial gerechte Boden- und Landnutzung.
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