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Mit acht Maßnahmen in die neue Periode als Klima- und Energiemodellregion

Wiener Neustadt: Alexandra Kurt-Brabec neue Energiebeauftragte

Klima- und Energiemodellregion / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Gemeinderat Franz Hatvan, die neue Energiebeauftragte Alexandra Kurt-Brabec, Infrastrukturstadtrat LAbg. Franz Dinhobl und Umweltstadtrat Norbert HorvathFoto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

Die Stadt Wiener Neustadt startete Anfang April mit acht Maßnahmen in ihre neue Periode als Klima- und Energiemodellregion (KEM). Wiener Neustadt ist seit 2012 Modellregion und gilt mit mehr als 40.000 Einwohnerinnen und Einwohnern als Mittelpunkt des südöstlichen Niederösterreichs.

Die neue Periode dauert drei Jahre, in diesem Zeitraum sollen unter anderem eine Mobilitätsplattform „wn.mobil“, die Versorgung einer Sportanlage mit 100 Prozent Sonnenstrom sowie der weitere Ausbau der Radkultur umgesetzt werden.

„Die stetige Umsetzung unserer Maßnahmen als Klima- und Energiemodellregion sind ein wichtiger Schritt hin zur sauberen Energiegewinnung. Weg von der fossilen Energie und weiter in Richtung zu erneuerbaren Energieträgern – das ist auf lange Sicht unser Ziel. Vieles wurde bereits umgesetzt und vieles ist noch in Planung. Wir starten mit neuen Ideen in die neue Periode und gehen mit einem guten Beispiel voran: vom Ausbau des Sonnenstroms und unserer Radkultur bis hin zu einer Plattform für die Mobilität in Wiener Neustadt. Wir heißen an dieser Stelle unsere neue Energiebeauftragte Alexandra Kurt-Brabec herzlich willkommen und wünschen viel Erfolg!“, so Infrastrukturstadtrat LAbg. Franz Dinhobl und Umweltstadtrat Norbert Horvath.

Was ist eine Klima- und Energiemodellregion?

Der Fokus liegt auf sauberer Energiegewinnung aus Sonne, Wind, Wasser und Bioenergie aus der Region. Klima- und Energiemodellregionen sollen Vorbilder für andere Regionen werden und den 100-prozentigen Ausstieg aus fossiler Energie forcieren.

Folgende Maßnahmen sollen bis zum März 2028 umgesetzt werden:

  1. Mobilitätsplattform „wn.mobil“: Geplant ist die Einrichtung einer Mobilitätsplattform. Dabei sollen E-Carsharing, Bike-Sharing, Scooter-Sharing und die Öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb einer Plattform buchbar sein.
  2. „SC-Sonnenstrom“: Es wird eine Konzeption der Umstellung einer Sportanlage auf 100 Prozent erneuerbare Energie mit einer Photovoltaikanlage und E-Speicher angestrebt. Die Anlage wird nach Abstimmungen und Eignung ausgewählt.
  3. Weiterer Ausbau der Radkultur: Dies beinhaltet die qualitative Verbesserung der Radinfrastruktur, Weiterführung des Radleitsystems in die angrenzenden Nachbargemeinden, Fahrradworkshops für Jung und Alt sowie „Radeln ohne Alter“, ein dauerhaftes Angebot für Rikscha-Fahrten für ältere Personen.
  4. Aktualisierung des KEM-Umsetzungskonzeptes: Dieses Konzept ist ein strategisches Planungsdokument für die weiteren Jahre und dient als Energieplan. Es werden CO2-Absenkpfade und Energieeinsparpotenziale für Wärme, Strom und Mobilität bis 2030 und 2040 geplant.
  5. Raus aus Öl und Gas: Fortsetzung der Planung und Umsetzung des Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen als „Umstellungsfahrplan“ kommunaler Gebäude (keine Wohngebäude). Wiener Neustadt ist hier ein Vorbild.
  6. Mustersanierungskonzept: Die Entwicklung eines Mustersanierungskonzeptes für die gemeindeeigenen Gebäude zur Reduktion des Energieverbrauches.
  7. Energie-Monitoring für stadteigene PV-Anlagen für den optimierten Einsatz von selbst produziertem erneuerbarem Strom.
  8. The last mile – Konzept für die Innenstadt: Es soll ein nachhaltiger Liefer- und Transportservice aufgebaut werden.

Bonusmaßnahmen im Rahmen der KEM-Weiterführung

  • Umstellung von 2.745 Lichtpunkten der öffentlichen Beleuchtung auf LED – bis jetzt wurde bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 6.500 Lichtpunkte umgestellt
  • Inbetriebnahme einer Freiflächen-PV-Anlage – Gleisschotterdeponie neben dem Baseballfeld 1 Megawattpeak (mWp) mit einer Jahresproduktion von mehr als 1 Million kWh
  • Anschaffung eines E-Müllwagens (LKW) für die städtische Müllabfuhr
  • Anschaffung von 3 E-Autos im städtischen Fuhrpark

Neue Energiebeauftragte & KEM Managerin

Mit 1. April 2025 übernahm Alexandra Kurt-Brabec die Agenden als Energiebeauftragte und KEM Managerin von Wiener Neustadt. Kurt-Brabec ist Bau- und Umwelttechnikerin und seit 30 Jahren in den Bereichen Energie/Bau/Bauphysik und technischem Umweltschutz tätig. Als KEM-Managerin und Energiebeauftragte für Gemeinden und e5 hat sie bereits Erfahrung gesammelt, bevor sie ihr Weg nach Wiener Neustadt in das Pionierteam führte. Kurt-Brabec hat folgende Zusatzausbildungen: European Energy Manager (EUREM), zertifizierte Energieberaterin (A-Kurs, F-Kurs) und Zertifizierung zur Energiebeauftragten.

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