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GLOBAL 2000 und Fridays for Future fordern Neustart der Klimapolitik in NÖ

Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 zeigt sich mit AktivistInnen auf Protestcamp solidarisch

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Protestcamp / Foto: Patrick Salfinger Fotografie
Klima-Protestcamp vor dem Landhaus – “Landtagswahl ist Klimawahl”Foto: Patrick Salfinger Fotografie

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 zeigt sich mit den Aktivist:innen von Fridays for Future solidarisch, die bei eisigen Temperaturen vor dem Landhaus in St. Pölten campieren.

Gemeinsam fordern sie eine mutige Klimapolitik in Niederösterreich: „Wir brauchen einen Neustart der Klimapolitik in Niederösterreich, egal wie sich die kommende Landesregierung zusammensetzt. Es braucht einen Ausstiegsplan aus Gasheizungen, den naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien und eine ernsthafte Mobilitätswende. Niederösterreich ist das wichtigste Bundesland für die Energiewende in Österreich“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

„Die kommende Landtagswahl ist eine entscheidende Klimawahl. Die Politik hat bis heute in der Klimakrise versagt, die Klimapolitik der letzten 30 Jahre können wir uns nicht mehr leisten. Mit unserem Protestcamp machen wir auf die Klimakrise aufmerksam – genau dort, wo die KlimablockiererInnen Niederösterreichs sitzen: hier im Landhaus in St. Pölten“, erklärt Johanna Frühwald von Fridays for Future Niederösterreich.

Ziel klar verfehlt

Niederösterreichs bisherige Klimaschutzbilanz ist durchwachsen: Zwar schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Windenergie, voran, aber das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien auf 50 % bis 2020 zu steigern, wurde klar verfehlt. Neue Zonierungen sind dringend notwendig um den weiteren naturverträglichen Ausbau zu ermöglichen. Mit über 200.000 Gasheizungen ist Niederösterreich das Land mit den zweitmeisten Gasheizungen in Österreich, mehr gibt es nur in Wien. Ein Ausstiegsplan aus Gas in der Raumwärme fehlt, obwohl 80 % der NiederösterreicherInnen in einer Befragung durch Integral genau das wünschen. Eine Studie von GLOBAL 2000 zeigt zudem, dass der überbordende Verkehr weiterhin ein großes Problem ist: Im Jahr 2018 waren 64 % der NiederösterreicherInnen mit dem PKW unterwegs, genau der gleiche Wert wie schon in 2008. Hier fehlt jeglicher Fortschritt in zehn Jahren, obwohl es zahlreiche Lippenbekenntnisse gab, umweltfreundliche Verkehrsangebote (Bahn, Bus, Fahrradmobilität) stärken zu wollen.

Es fehlt klarer Auftrag zum Gas-Ausstieg

Kritisch sieht GLOBAL 2000, dass sich in Niederösterreich auch die EVN als Landesenergieversorger gegen die Energiewende und den Gasausstieg stemmt und damit substanzielle Fortschritte behindert. So setzt sich der niederösterreichische Energieversorger aktiv gegen politische Festlegungen bei der Umstellung von Gasheizungen ein und will erreichen, dass diese nicht getauscht werden müssen. Einen klaren Ausstiegsplan aus Gas gibt es somit von der EVN noch immer nicht. „Wir fordern Landeshauptfrau Mikl-Leitner auf, der EVN einen klaren Auftrag zum Ausstieg aus Gas zu erteilen. Als Eigentümervertreterin kann sie im Interesse der BürgerInnen in Niederösterreich handeln und eine saubere und sichere Wärmeversorgung ermöglichen. Es gibt kein Naturgesetz, dass gerade die NiederösterreicherInnen besonders lange abhängig von russischen Gaslieferungen bleiben müssen,“ so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

GLOBAL 2000 und Fridays for Future wollen einen Neustart in der Klimapolitik erreichen, mit dem Österreich krisensicher wird und eine rasche Reduktion klimaschädlicher Emissionen erreicht werden kann. Die Kampagne „Neustart für ein krisensicheres Österreich“ ist daher auch eine Aufforderung an die kommende Landesregierung in Niederösterreich. „Nur gemeinsam können wir die Klimakrise lösen. Die niederösterreichische Landeshauptfrau Mikl-Leitner hält viele Fäden in der Hand, die für die Zukunft unseres Landes entscheidend sind. Klimaschutz muss die klare Priorität der nächsten Legsilaturperiode werden,“ so Johannes Wahlmüller abschließend

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