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Föhrenwald bei Wiener Neustadt wird klimafit gemacht

Klimawandel-Anpassungen im Föhrenwald zur Sicherung des Schwarzkiefer-Bestands

Föhrenwald / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Michael Schwarz (Maschinenring), wnsks-Förster Manuel Kornberger, Infrastruktur-Stadtrat LAbg. Franz Dinhobl, Prof. Raphael Klumpp (BOKU), Bürgermeister Klaus Schneeberger und wnsks-Geschäftsführer Thomas Pils bei einem Lokalaugenschein im FöhrenwaldFoto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

Der Forstbetrieb der wnsks GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Wiener Neustadt, bewirtschaftet rund 1.220 Hektar Wald. In den letzten Jahren kam es aufgrund des Klimawandels mehr und mehr zu Ausfällen vor allem bei der Schwarzkiefer im Föhrenwald.

Um hier eine nachhaltige Sicherung zu erreichen wurden und werden eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen. Im Mittelpunkt steht dabei unter anderem eine langfristige Studie eines Teams der Universität für Bodenkultur (BOKU), von der nun erste Zwischenergebnisse vorliegen.

Alternativen werden geprüft

„Das Stadtgebiet Wiener Neustadts hat einen Waldanteil von eigentlich unglaublichen 24%. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, arbeitet unser Forstbetrieb gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BOKU an Sicherungsmaßnahmen für die Schwarzkiefer, aber auch an einer neuen Ausrichtung des Waldbestandes bzw. Testung von alternativen Baumarten. Wir agieren somit rechtzeitig, um auch unseren Kindern und Enkelkindern diesen Waldbestand sichern zu können“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger und Infrastrukturstadtrat LAbg. Franz Dinhobl zu den laufenden Projekten und Maßnahmen.

Internationaler Provenienzversuch Schwarzkiefer der BOKU

Unter der Leitung von Prof. Raphael Klumpp wurden auf insgesamt drei Versuchsflächen im Föhrenwald zwischen der B17 (Fa. Metro) und der B54 (Höhe Golfplatz) im Jahr 2019 Pflanzungen verschiedenster Baumarten aus unterschiedlichen Ländern (Österreich, Italien, Frankreich, Libanon, etc.) vorgenommen. Insgesamt wurden rund 30.000 Setzlinge auf etwa 3,7 Hektar gepflanzt. Die Studie ist auf 20 – 30 Jahre ausgelegt.

Die ersten Zwischenergebnisse zeigen durchaus positive Zahlen. Es gibt Überlebensraten von bis zu 97,4%. Die besten Werte weisen übrigens Bäume auf, die hier in der Region heimisch sind. Die größten Belastungen verursachen der Diplodia-Pilz und die Kiefernblattwespe – beides natürlich auf den Klimawandel zurückzuführen.

Noch nicht auszuwerten sind Nachpflanzungen von 50 Libanonzedern als Ergänzung durchgeführt wurden. Die nächste Erhebung erfolgt noch im Laufe dieses Winters 2024/25.

Laufende Maßnahmen des Forstbetriebes

Parallel zur Langzeitstudie fließen die Klimawandel-Anpassungen seit Jahren in die tägliche Arbeit des Forstbetriebes ein. 2022 wurde ein forsttechnisches Planungsbüro mit der Erstellung eines „forstlichen Operats“ beauftragt. Anhand dieses Werkzeugs für die künftige forstliche Bewirtschaftung wurden und werden nunmehr laufend Maßnahmen gesetzt.

  • Anlage von „Kulturgassen“ – dies bedeutet, dass in 4 Meter breiten Gassen ein Pflanzstreifen angelegt wird, und zwar mit in Summe 4.500 hochwertigen Laubgehölzen wie Spitzahorn, Vogelkirsche, Winterlinde, Elsbeere, u.ä.
  • Aufforstung von 800 Stück Elsbeeren/Speierling auf 5,5 Hektar Fläche in der Nähe des Forsthauses – dadurch Umwandlung Niederwaldbestand in Mittelwald
  • Ersatz eines erkrankten Fichtenbestandes durch 3.450 Stiel- und Traubeneichen, Spitzahorn, Vogelkirsche und Speierling auf 1,35 Hektar.
  • Laufende Durchforstungen des gesamten Waldes
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