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ZAMG testet archäologischen Tauchroboter in Neunkirchen

Besonderer Gast im Hallenbad Neunkirchen

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 2 Jahren)

Tauchroboter in Neunkirchen / Foto: ZAMG
Das Hallenbad Neunkirchen war Schauplatz eines besonderen Taucheinsatzes.Foto: ZAMG

Das ZAMG testete gestern (17. Februar 2020) einen Tauchroboter, der archäologische Fundstellen in Österreichs Seen erkunden soll.

Seit 2018 ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für archäologische Prospektion und virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) im Rahmen eines vom Land Oberösterreich und der Universität Wien geförderten und realisierten Projektes an der detaillierten Vermessung des gesamten Seebodens von Mondsee und Attersee beteiligt. Ziel des Projektes ist die Erfassung von archäologischen Fundstellen unter Wasser.

Ein spezielles, mit hochauflösenden Sonarsystemen ausgestattetes Forschungsboot ist dazu viele Wochen im Jahr auf dem Wasser unterwegs, um den Seeboden lückenlos abzutasten. Trotz des sehr hohen Detailreichtums der 3D Sonardaten bleiben jedoch stets Fragen bezüglich mancher am Grund entdeckter Objekte und Strukturen offen. Aufgrund der teilweise großen Tiefen der Seen ist der Einsatz von Tauchern für die Dokumentation vieler Objekte nur begrenzt sinnvoll.

Roboter mit Kameras und Greifarm

Daher wurde im Jahr 2019 von der ZAMG ein kleiner, ferngesteuerter Tauchroboter angeschafft. Dieses Gerät, ein sogenanntes ROV (remotely operated vehicle), ist mit einer 4K UHD Kamera sowie starken LED Scheinwerfern ausgestattet und kann mit einer Kabellänge von 300 m bis in Tauchtiefen von 200 m betrieben werden. Mit Hilfe der Kamerabilder können Objekte am Seegrund untersucht werden und sogar 3-D Modelle erstellet werden. Ein weiteres Extra des ROVs ist ein zangenförmiger Greifarm mit dem Proben vom Grund der Seen genommen werden können.

Training im Hallenbad

Damit die geplanten Unterwassereinsätze mit dem wertvollen Gerät reibungslos durchgeführt werden können musste ein geeigneter Ort für das Training der ROV Piloten und den Umgang mit dem System gefunden werden. Die Stadtgemeinde Neunkirchen erklärte sich ohne Umschweife dazu bereit, dass diese Tests im Sprungbecken des Hallenbades im Erholungszentrum Neunkirchen durchgeführt werden können. Dieses ist mit seinen 3.8 m Wassertiefe ideal für Drucktests und Manövrierübungen, bevor das ROV zur Erkundung dunkler Tiefen in oberösterreichische Seen abtaucht.

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