
Zahlreiche Mitarbeitende und Verantwortungsträger der Planer und bauausführenden Firmen, Vertreterinnen und Vertreter der EU, der ÖBB sowie Gäste aus Wirtschaft und Politik nahmen an der Durchschlagsfeier teil.
Ende 2024 ist im Semmering-Basistunnel ein historischer Meilenstein gelungen. Nach rund zehn Jahren Vortrieb ist man durch den Berg, der Tunnel fertig gegraben. Alle Herausforderungen wurden mit großem Einsatz und Know-how bewältigt. Die neue Südstrecke Wien – Villach wird bald für die Fahrgäste spürbar, wenn die Koralmbahn Ende 2025 in Betrieb geht. Und auch im Semmering geht es Schlag auf Schlag weiter, damit in Zukunft das Auto und der LKW stehen bleiben und Fahrgäste sowie der Güterverkehr auf die umweltfreundliche komfortable Bahn umsteigen können. 2030 ist dann die gesamte Südstrecke modernisiert und die neue Bahn-Qualität im Süden Österreichs für Bahnreisende durchgängig Realität.
Technische Tunnelausrüstung folgt
Die 27,3 Kilometer des zweiröhrigen Semmering-Basistunnels sind gegraben und alle 14 Vortriebe erfolgreich abgeschlossen. 2020 hat auch der „Innenausbau“ der Tunnelröhren begonnen. Dabei wird der Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet, mehr als 45 km (von insgesamt 55 km in zwei Röhren) sind schon verschalt. Nach Fertigstellung der Innenschale erfolgt als letzter Schritt noch die bahntechnische Tunnelausrüstung (Gleise, Leitungen, technische Anlagen), bevor die Züge durch den Tunnel fahren können. Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. 2030 fahren die Züge schließlich durch den Tunnel – damit wird der historische Ausbau der Südstrecke abgeschlossen sein.
“Eine ganz neue Bahn-Qualität”
ÖBB-CFO Manuela Waldner erklärte: „Das Jahr 2025 steht für uns ganz im Zeichen des Fortschritts auf unserer neuen Südstrecke Wien – Villach. Wir beginnen das Jahr mit dem großen historischen Erfolg, dass der Semmering-Basistunnel fertig gegraben ist, nachdem wir 2024 bereits mit dem Startschuss zur Inbetriebnahme der Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt beenden konnten. Diese beiden historischen Meilensteine bedeuten für die Menschen im Süden eine ganz neue Bahn-Qualität und Lebensrealität, neue Möglichkeiten, bessere Verbindungen für unsere Fahrgäste und die Wirtschaft: Ein wirklicher historischer Moment, der den Süden nachhaltig positiv verändern wird.“
50 Minuten weniger Fahrzeit
Mikl-Leitner nannte das Projekt eine „Win-Win-Situation“, denn „2030 haben wir mit dem Semmering Basistunnel eine moderne Verbindung Richtung Süden, von der wir alle stark profitieren werden.“ Der Tunnel verbinde die Bundesländer Niederösterreich und Steiermark noch enger, schaffe einen enormen Vorteil für Pendlerinnen und Pendler mit einer Zeitersparnis von künftig 50 Minuten weniger Fahrzeit. „Der Güterverkehr wird ebenfalls massiv gestärkt und dieser Tunnel bedeutet eine massive Stärkung für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich, aber auch Österreich und Europa“, erklärte sie.
Paradebeispiel dafür sei schon die Weststrecke, so die Landeshauptfrau weiters, denn die Wirtschaftsräume entlang dieser Strecke seien durch bessere Verkehrswege und dichtere Taktung zusammengerückt und längere Pendlerwege bewältige man nun in wenigen Minuten. Das gleiche werde man in wenigen Jahren auch im Süden erleben, zeigte sie sich überzeugt und unterstrich aber, ein Flächenbundesland wie Niederösterreich brauche sowohl Schiene als auch Straße.