Startseite Regional Tierschutz Scharfe Kritik an neuer Verordnung zu Wolfsabschüssen in NÖ

Scharfe Kritik an neuer Verordnung zu Wolfsabschüssen in NÖ

Tierschutz Austria: Mitsprache der Umwelt-Vereine wurde ausgehebelt

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Wolfsrudel / Foto: freepik
Foto: freepik

Seit Montag haben JägerInnen in Niederösterreich per Verordnung die Berechtigung, unter bestimmten Umständen zu handeln. Aus diversen Gründen dürfen nun Wolfsabschüsse erfolgen, ohne die Möglichkeit der Öffentlichkeit gegen Entscheidungen rechtlich vorzugehen.

„Die Verfahren zum Abschuss von Wölfen ohne Beteiligung von Umwelt- und Tierschutzorganisationen sind rechtswidrig, denn die Aarhus-Konvention stellt dieses Mitspracherecht sicher. Daher hätten der Wiener Tierschutzverein und andere Vereine zum Schutz von Natur und Lebensräumen Parteistellung in allen Verfahren, in denen ganz konkret, also mit Bescheid, Eingriffe verfügt werden. Die österreichischen Bundesländer haben sich aber einen juristischen Trick einfallen lassen, um die Mitsprache der Umwelt- Vereine auszuhebeln: Sie erlassen allgemeine Verordnungen statt konkreter Bescheide. Das wird sich rächen, weil zu glauben, dass die derartigen Machenschaften von den europäische Gremien und den Verfassungsschützern in Österreich bestand haben, ist genau so naiv wie der Glaube an die Märchen vom Bösen Wolf“, erklärt MMag. Drin. Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria).

Wichtig für das ökologische Gleichgewicht

Die Organisation hält zudem fest, dass Wölfe, wie Raubtiere überhaupt, auch notwendig sind, um das ökologische Gleichgewicht und die gesunde Entwicklung der Population der Beuteltiere sicher zu stellen. „Der Glaube, dass der Mensch die Natur besser steuern kann als sie sich selbst, ist gefährlich. Raubtiere und Beutetiere haben seit Jahrmillionen in Lebenskreisläufen miteinander gelebt, bis der Mensch begann, ihre Lebensräume zu zerstückeln und sie mit Schauermärchen zu trennen. Zudem werden Wölfe oft zu Problemen, weil sie gejagt und vom Rudel getrennt werden“, so die Tierschützerin.

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