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Rax: ein Toter und eine Schwerverletzte bei Lawinenabgang

Gestern dramatische Szenen am Törlweg auf der Rax

Dieser Artikel wurde vor 5 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 5 Jahren)

ÖAMTC-Flugrettung / Foto: ÖAMTC
ÖAMTC-Flugrettung im Einsatz (Symbolbild)Foto: ÖAMTC

Zwei österreichische Staatsbürger, ein 64-jähriger Mann und eine 57-jährige Frau, unternahmen gestern (23. März 2019 eine Wanderung auf die Rax.

Die beiden Personen waren alleine und nicht in einer Gruppe von Wanderern unterwegs. Gegen 12:45 Uhr befanden sich die beiden Wiener auf dem Abstieg auf dem Törlweg

Über 100 Meter mitgerissen

An dieser Stelle in ca. 1.380 m Seehöhe führt der Weg nahe an der Törlrinne vorbei. Zur gleichen Zeit löste sich am oberen Ende der Rinne (ca. 300 meter höher) eine Gleitschneelawine mit einer Anriss-Breite von ca 80 m und einer Schneehöhe von 1,2 bis 2,3 m. Der Mann und die Frau wurden von der Lawine erfasst und ca 100 m über teils steiles Felsgelände mitgerissen. Sie kamen auf einer Erhöhung am Rand des Grabens zu liegen, wobei die 57-Jährige nur geringfügig, der 64-Jährige zur Gänze verschüttet waren.

Arzt hörte Hilferufe

Die Lawine ging noch ca weitere 400 Höhenmeter weiter ab, bevor sie in eine Schuttrinne zum Stillstand kam. Der Lawinenabgang und die Verschüttung wurden von Zeugen wahrgenommen, die sofort abstiegen, um bei der Bergung zu helfen. Zur gleichen Zeit stiegen 3 Personen, darunter ein Arzt, ebenfalls am Törlweg auf und nahmen die um Hilfe rufende Frau wahr. Vom Arzt wurde ebenfalls sofort Erste Hilfe geleistet. Dabei wurde ihm von der 57-Jährigen mitgeteilt, dass noch ein Mann verschüttet sein müsse.

Unmittelbar danach wurde der total verschüttete 64-Jährige in ca 2 Metern Entfernung gefunden und soweit ausgegraben, dass mit der Reanimation begonnen werden konnte. Diese war aber nicht erfolgreich und der Arzt konnte nur mehr den bereits eingetretenen Tod feststellen.

Die 57-Jährige wurde vom Notarzthubschrauber Christophorus 3 mittels Tau geborgen und anschließend mit schweren Verletzungen in das UKH Wien Meidling geflogen.

Großeinsatz der Rettungskräfte

Zur Bergung bzw. weiteren Suche waren die Bergrettung Reichenau/Rax, die Notarzthubschrauber des ÖAMTC von Wiener Neustadt und Ybbsits, die Polizeihubschrauber der Einsatzstellen Wien und Linz, 6 Mitglieder der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei NÖ Süd, sowie ein Lawinensuchhund des BM.I eingesetzt. 3 Hundeführer der Bergrettung wurden mit den Hubschraubern zum Lawinenkegel geflogen.

Weiters wurde der gesamte Lawinenkegel noch vom Notarzthubschrauber Christophorus 15 mittels einer Außen-LVS Sonde und einem Recco-Gerät abgesucht. Da auch diese Suche kein Ergebnis erbrachte, wurde der Einsatz um 16:30 Uhr für alle Einsatzkräfte beendet. Die Leiche des 64-Jährigen wurde vom Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Wien Meidling geborgen und ins Tal geflogen.

Kein Fremdverschulden

Fremdverschulden konnte nicht ermittelt werden. Bei den Erhebungen im Bereich des Lawinenanrisses und entlang der Lawine konnten keine Spuren von Menschen gefunden werden, die den Lawinenabgang ausgelöst haben könnten.

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