In einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rahmen des Skiweltcups der Damen am Semmering am gestrigen Mittwoch führten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Steiermarks Landeshauptmann Christopher Drexler die verstärkte Zusammenarbeit der Bundesländer zur Weiterentwicklung der Region Semmering aus.
Ziel sei es, aus dem Semmering eine Ganzjahresdestination zu machen. Mikl-Leitner: „Gemeinsam wollen wir diese Region wachküssen und zu einem Juwel für den Tourismus und die regionale Bevölkerung machen.“
Das beste Beispiel für die Wichtigkeit der Region Semmering sei das derzeit stattfindende Weltcuprennen der Skidamen, das nicht nur „ein sportliches, sondern auch ein touristisches und wirtschaftliches Highlight ist, auf das wir unglaublich stolz sind.“ Dieses Event bringe eine Wertschöpfung von über zwei Millionen Euro für die Region und einen zusätzlichen Werbewert von ebenfalls zwei Millionen Euro. „Die Skiläuferinnen, die Unternehmerinnen und Unternehmer und die gesamte Region sind Gewinnerinnen und Gewinner dieser Tage.“
Man erlebe eine “Zeitenwende”
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung am Semmering brauche es die enge Allianz zwischen den Bundesländern Niederösterreich und Steiermark, aber auch die Menschen in der Region „und vor allem die Unternehmerinnen und Unternehmer, die hier mit viel Engagement und Kreativität investieren, um die Region weiterzuentwickeln“, sagte Mikl-Leitner und nannte hier unter anderem den Grazer Florian Weitzer, der das Kurhaus zum ,Grand Semmering´ gemacht hat, Christian Zeller, der das Südbahnhotel revitalisiert hat oder auch die beiden Unternehmer Michael Niederer und Andreas Wessely. Gerade jetzt erlebe man eine Zeitenwende, eingeleitet von Pandemie und geopolitischen Krisen, „in der es wieder en vogue ist, Urlaub direkt vor der Haustür zu machen.“ Die Region Semmering sei dafür die perfekte Destination – mit dem UNESCO Weltkulturerbe der Semmeringbahn, den historischen Bauten, der imposanten Landschaft, der Natur, der Umgebung und der guten Erreichbarkeit.
Zahlreiche aktive Kooperationen
Die Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich und der Steiermark sei traditionell, freundschaftlich und in vielen Bereichen eine Erfolgsgeschichte, sagte die Landeshauptfrau und nannte hier beispielhaft die Bereiche des Rettungs- und Gesundheitswesens, wo die Leitstellen der beiden Bundesländer eng abgestimmt zusammenarbeiten und so die Anfahrtswege für Patientinnen und Patienten in die jeweiligen Kliniken kurz gehalten werden können oder auch die Zusammenarbeit der Bergrettung auf beiden Seiten der Rax. „Eine zweite Achse gibt es im Bereich der Bildung und Ausbildung mit der Tourismusfachschule, die Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich zu Hoteliers und Gastronomen der Zukunft ausbildet“, so Mikl-Leitner. Weiters sprach sie über die intensive Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaft und Forschung mit der gemeinsamen Tumorforschung des MedAustron Wiener Neustadt und der Med-Uni Graz, aber auch den Bereich Klima und Umweltschutz. „Gerade im Juli haben wir das Wildnisgebiet Dürnstein ins steirische Lassingtal verlängert“, führte Mikl-Leitner aus, „und haben hier mit dem größten Urwald Mitteleuropas ein wahres Naturjuwel.“ Als weiteres Beispiel hob sie die Zusammenarbeit im Bereich der Verkehrsinfrastruktur mit dem Semmering-Basis-Tunnel hervor, der eine Verbindung zwischen Wien und Graz in zwei Stunden möglich macht. „Und mindestens genauso wichtig, sowohl touristisch als auch für die Menschen in der Region, ist die Mariazellerbahn von St. Pölten nach Mariazell“, so Mikl-Leitner.
Verantwortung für das UNESCO Weltkulturerbe übernehmen
„Diese Region, diesen Zauberberg, weiterzuentwickeln, kann nur ein Gemeinschaftsprojekt sein“, sagte auch der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, „denn wir befinden uns hier in einer Grenzregion, wo die Skirennläuferinnen auf der steiermärkischen Seite starten und auf der niederösterreichischen Seite abschwingen und diese Grenze ist für uns nichts Trennendes, sondern etwas Verbindendes.“ Drexler führte weiter aus: „Wenn der Semmering-Basis-Tunnel als eine der wesentlichsten Verkehrsinfrastrukturen für die Entwicklung Österreichs und insbesondere des österreichischen Südens in wenigen Jahren in Betrieb genommen wird, dann gilt es erst recht, Verantwortung für das UNESCO Weltkulturerbe zu übernehmen.“ Man wolle gemeinsam Projekte entwickeln, die den Tourismus und die Kultur in dieser Region auf ein neues Level heben und in die Zukunft bringen. „Insofern werden wir sehr gerne gemeinsam mit Niederösterreich dieses neue Kapitel der Zusammenarbeit aufschlagen“, so der Landeshauptmann und weiter: „Wir werden gemeinsam alles daransetzen, dass unsere ambitionierten Visionen einer zeitgemäßen Renaissance dieser Region Wirklichkeit werden.“
Zwei Unternehmer, die in der Tourismusregion Semmering aber auch in der Region St. Corona investieren, Michael Niederer und Andreas Wessely, nahmen ebenfalls an der Pressekonferenz teil. Die beiden Unternehmer führen bereits das ,Fernblick´ in St. Corona, die ,Villa Antoinette´ am Semmering und revitalisieren zur Zeit eine Villa in Breitenstein zum zukünftigen ,Bergschlössl´. Die Region Semmering begeistere nicht nur mit ihrer Landschaft, sondern mit dem breitgefächerten Angebot rund um Sport, Kultur, Ausflugslocations und Kulinarik. „Wir glauben, dass wir mit den Investments in dieser Region den Trend zu kürzeren Trips und vor allem zur Nachhaltigkeit unterstützen.“