Nach einer Lagebesprechung im behördlichen Landesführungsstab im Sicherheitszentrum Tulln unter dem Vorsitz von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, bei der auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner und sämtliche Einsatzorganisationen und Experten der Hydrologie, des Wasserbaus und der Infrastruktur teilgenommen haben, wird bekanntgegeben:
„Die hydrologischen Prognosen verdichten und verschärfen sich. Seit Donnerstag sind bereits zirka 50 bis 150 Millimeter an Niederschlägen verzeichnet worden. Für die nächsten 48 Stunden sind weitere Niederschlagssummen von bis zu 230 Millimeter vorhergesagt. Dementsprechend ist auch mit einem raschen und deutlichen Anstieg der Wasserführung in sämtlichen Gewässern zu rechnen. Dazu kommen orkanartige Windböen. Für die Donau bedeutet das laut aktuellen Prognosen ein HQ20 bis 30. An den südlichen Zubringerflüssen ist ein HQ30 und örtlich darüber möglich. Im Waldviertel muss mit bis zu HQ100 gerechnet werden, am Kamp punktuell auch darüber hinaus. Einsatzorganisationen bereiten sich gemeinsam mit den Bezirkshauptleuten und Gemeinden – dort wo sie notwendig werden könnten – auf Evakuierungen vor und informieren die Bürgerinnen und Bürger dementsprechend. Die betroffenen Gemeinden in den Bezirken Zwettl, Horn, Krems und Tulln werden entsprechend zum Katastrophengebiet erklärt werden. Die Feuerwehr baut den mobilen Hochwasserschutz auf und schützt kritische Infrastruktur, steht mit zwei KHD (Katastrophenhilfsdienst)-Zügen und sämtlichen Bezirksstäben im Einsatz, zusätzlich stehen Großpumpen zur Verfügung.“
Achtsam bleiben, Anweisungen Folge leisten
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betont nach der Lagebesprechung: „Die kommenden Stunden werden für den Hochwasserschutz die Stunden der Wahrheit und für unsere Einsatzkräfte und zahlreiche Landsleute zu einer massiven Belastungsprobe. Ich bitte alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in den betroffenen Regionen sich auf weitere Niederschläge und steigende Hochwasserstände einzustellen und vorzubereiten, achtsam zu bleiben und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten. Gerade im Waldviertel erwarten wir Herausforderungen in historischer Dimension. Ich danke dem Landesführungsstab unter der Leitung von Stephan Pernkopf, allen Einsatzkräften und freiwilligen Helfern, die alles für die Sicherheit unserer Landsleute unternehmen.“