Mehr als zwei Jahre nach der Insolvenz der Lebensmittelhandelskette Zielpunkt Ende 2015 haben in Niederösterreich 42 der insgesamt 83 geschlossenen Standorte bis heute keine Nachnutzung gefunden. Die Geschäfte stehen leer. Das hat das Fachmagazin Regal über die Entwicklung der ehemaligen Zielpunkt-Filialen recherchiert. Zum Zeitpunkt der Pleite hatte die Handelskette in Österreich 229 Läden betrieben.
Mehr als zwei Jahre nach der Insolvenz der Lebensmittelhandelskette Zielpunkt Ende 2015 haben in Niederösterreich 42 der insgesamt 83 geschlossenen Standorte bis heute keine Nachnutzung gefunden. Die Geschäfte stehen leer. Das hat das Fachmagazin Regal über die Entwicklung der ehemaligen Zielpunkt-Filialen recherchiert. Zum Zeitpunkt der Pleite hatte die Handelskette in Österreich 229 Läden betrieben.
5 “Geister-Märkte” im Bezirk Wiener Neustadt
Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst der „Regal“-Liste entnimmt, gibt es die meisten Leerstände in der Stadt und im Bezirk St. Pölten. Dort warten sieben ehemalige Zielpunkt-Standorte auf eine neue Verwendung. Jeweils fünf derzeit ungenutzte Filialen gibt es in den Bezirken Wiener Neustadt-Land, Mödling, Bruck/Leitha und Gänserndorf. Im Bezirk Baden stehen vier alte Zielpunkt-Läden leer.
Schlechte Standorte und hohe Preise
Raumordnungsexperte Roman Schwarzenecker von der Beratungsgesellschaft Standort + Markt führt die hohe Leerstandrate zum einen auf die schlechte Standortqualität vieler Geschäfte zurück, zum anderen auf überzogene Preisvorstellungen der Liegenschaftseigentümer. „Entscheidend ist jeweils die Mikro-Standortqualität. Die reicht von Details, wie schmalen Eingängen oder der Parkplatz-Situation, bis zur Infrastruktur und Bausubstanz“, erklärt Schwarzenecker.
Mietpreise sollten korrigiert werden
Abschreckend auf potenzielle Zielpunkt-Nachnutzer wirken aber auch die anfallenden Betriebskosten. „Die Eigentümer sollten ihre Mietvorstellungen zum Teil nach unten korrigieren. Die reale Miete ist seit dem Zielpunkt-Auszug durch Abnutzung etc. tendenziell sicher gesunken, besonders bei Standorten in B-Lagen“, so der Raumordnungsexperte.