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Junge Linke putzten Stolpersteine in Wr. Neustadt

Die Jungen Linken Wr. Neustadt fordern echte Gedenkpolitik – auch in der Schule

Dieser Artikel wurde vor 5 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 5 Jahren)

Junge Linke reinigen Stolpersteine / Foto: Junge Linke
AktivistInnen der Jungen Linken Wr. Neustadt beim Reinigen des Stolpersteins in der Herzog Leopoldstraße 3. Foto: Junge Linke

Am Wochenende jährten sich die Novemberpogrome zum 80. Mal. Das nahmen die Jungen Linken Wr. Neustadt zum Anlass um zahlreiche Stolpersteine in der Innenstadt zu reinigen und sich mit der Geschichte der Wr. Neustädter Opfer der Shoa auseinanderzusetzen.

Der erst vor wenigen Wochen neu gegründeten Gruppe liegt Gedenk- und Erinnerungsarbeit sehr am Herzen. “Um die Gegenwart zu verstehen und zu verbessern, müssen wir uns auch mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen. Die Stolpersteine sind ein wichtiges Projekt, die einen wertvollen Beitrag leisten um dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte aufzuarbeiten”, so Anna Hecher (16), Sprecherin der Jungen Linken Wr. Neustadt.

100 Stolpersteine in der ganzen Stadt

In Wr. Neustadt wurden seit 2010 über 100 verschiedene Stolpersteine an 54 Stellen verlegt. Die Gedenktafeln in Größe von Pflastersteinen sollen an Opfer des Nationalsozialismus erinnern und werden vor der letzten Wohnadresse oder Wirkungsstätte des Opfers verlegt.

Aufholbedarf in Schulen

Die Reinigungsaktion verbinden die jungen AktivistInnen auch mit einer Forderung. In der Erinnerungspolitik gäbe es an Niederösterreichs Schulen Aufholbedarf: “Es braucht eine Verstärkung der Gedenkpolitik durch mehr Angebote in allen Schulformen”, fordert Hecher. So wünschen sich die Jungen Linken höhere Subventionierungen für Gedenkreisen sowie mehr Kooperationen mit ExpertInnen und ZeitzeugInnen. Gerade in Zeiten politischer Kälte brauche es auch aktive antifaschistische Politik und die Würdigung aller, die im österreichischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren. “Die Novemberpogrome mahnen uns: Wehret den Anfängen! Wir wollen uns für eine Welt einsetzen, in der solche Verbrechen nicht mehr möglich sind”, so Hecher abschließend.

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