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Diskussion um Kebab-Stand: Schneeberger spricht Machtwort

Wiener Neustadt: wie ein Kebab-Stand zum Symbol politischer Diskrepanzen wird

Dieser Artikel wurde vor 7 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 7 Jahren)

Döner Kebab / ©  rudolf ortner / pixelio.de
Bald heißt es: kein Döner mehr am Hauptplatz Wiener Neustadt.© rudolf ortner / pixelio.de

In der aktuellen Debatte rund um den Kebab-Stand auf dem Wiener Neustädter Hauptplatz stellt sich Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger klar hinter die Entscheidung des zuständigen Stadtrates LAbg. Udo Landbauer.

Die Vorgeschichte: aufgrund der Neugestaltung des Hauptplatzes in Wiener Neustadt müssen neue Standorte der Markt- und Imbisstände eingeplant und Lösungen für beide Seiten gefunden werden. Der für das Marktwesen zuständigen Stadtrat Udo Landbauer (FPÖ) wird die Genehmigung für den Stand von “Kebap-Ali” nicht verlängern – vielmehr noch: eine Weiterführung des Standes in der Innenstadt hält er für ausgeschlossen. Landbauer erklärt der NÖN: “Es gibt keinen Bedarf für einen mobilen Kebap-Stand.”

“Kein Bedarf” an Kebab

Dass es keinen Bedarf gibt, kann angezweifelt werden. Schließlich betreibt Herr Turgut seit 11 Jahren seinen Imbiss-Stand auf dem Hauptplatz. Während gestern in den sozialen Medien bereits heftige Diskussionen zu diesem Thema geführt werden, meldet sich schließlich Bürgermeister Schneeberger in einer Presseaussendung zu Wort. So heißt es in der Aussendung: “Der Bescheid von Herrn Turgut für den Betrieb eines Imbissstandes am Hauptplatz ist am 31. Dezember 2016 abgelaufen. Aufgrund des definierten Produktmixes am Marienmarkt ist dort kein Betrieb für Herrn Turgut möglich.”

Über Deutschkenntnisse und “Parallelgesellschaften”

“Da die Optik des Standes nicht dem entspricht, was wir uns für das Herz der Stadt vorstellen, stehe ich hinter der Entscheidung von Stadtrat Udo Landbauer. Kritisch ist auch anzumerken, wenn jemand mitten in der Innenstadt auf öffentlichem Gut einen Betrieb führen möchte, obwohl er nach über zwanzig Jahren in Österreich nicht in der Lage ist ausreichend Deutsch zu sprechen, um ohne Dolmetscher beim Bürgermeister vorzusprechen, ja dessen Frau nicht einmal in Ansätzen der deutschen Sprache mächtig ist.”, so der Bürgermeister weiter.

Schneeberger abschließend: “Das ist genau jene Parallelgesellschaft, die wir in Wiener Neustadt nicht brauchen und auf öffentlichem Gut nicht wollen. Wenn Herr Turgut allerdings einen alternativen Standort außerhalb der Innenstadt vorschlägt, werden wir diesen sicher prüfen.”

SPÖ wittert Vertreibungspolitik

Gemeinderätin Meral Karatas (SPÖ) sieht in der aktuellen Situation eine “ganz klare Vertreibungspolitik” und meint weiters: “Die Stadt drängt hiermit eine weitere Person mehr in die Arbeitslosigkeit und zieht einen weiteren Steuerzahler aus dem System. Wo wird das die Stadt hinführen? Die offene Fremdenfeindlichkeit der Stadtpolitik ist gefährlich und inakzeptabel und wirkt sich von Tag für Tag negativer auf die Stimmung in der Bevölkerung aus.”

“Eat-In” auf dem Hauptplatz

Wer (aus politischen oder kulinarischen Gründen) mit dieser Entscheidung nicht zufrieden ist, kann sich heute Nachmittag einem “Eat-In” anschließen, der von den Jungen Grünen und den Roten Gfrastern organisiert wird.

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