Das erfolgreiche Wiener Neustädter Modell der Intensivförderung für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache soll ab Herbst bundesweit umgesetzt werden. So sieht es ein Ministerratsbeschluss der Bundesregierung vor, die Beschlussfassung in National- und Bundesrat wird folgen. Der gesonderte Deutschunterricht außerhalb des Klassenverbandes wird in Wiener Neustädter Volksschulen seit Herbst 2016 erfolgreich als Pilotversuch durchgeführt. Im Rahmen eines Arbeitsgesprächs im Bundeskanzleramt hat Bürgermeister Klaus Schneeberger über die positiven Auswirkungen dieses Modells Bundeskanzler Sebastian Kurz berichtet.
Das erfolgreiche Wiener Neustädter Modell der Intensivförderung für Kinder mit nicht deutscher Muttersprache soll ab Herbst bundesweit umgesetzt werden. So sieht es ein Ministerratsbeschluss der Bundesregierung vor, die Beschlussfassung in National- und Bundesrat wird folgen. Der gesonderte Deutschunterricht außerhalb des Klassenverbandes wird in Wiener Neustädter Volksschulen seit Herbst 2016 erfolgreich als Pilotversuch durchgeführt. Im Rahmen eines Arbeitsgesprächs im Bundeskanzleramt hat Bürgermeister Klaus Schneeberger über die positiven Auswirkungen dieses Modells Bundeskanzler Sebastian Kurz berichtet.
“Arbeitslose von morgen”
„Kinder ohne Deutsch-Kenntnisse von heute sind die Arbeitslosen von morgen. Gerade deshalb sind alle Initiativen zur Förderung der deutschen Sprache so besonders wichtig. Wir sehen anhand unseres Pilotversuchs, dass dieses Modell hervorragend funktioniert und allen Beteiligten hilft. Daher bedanke ich mich bei Bundeskanzler Sebastian Kurz und der österreichischen Bundesregierung, dass mit den ‚Deutsch-Klassen‘ ein für die Stadt Wiener Neustadt ganz wesentliches Projekt nachhaltig etabliert wird.
Sprachförderprojekt in Wiener Neustadt
Die Intensivförderung für Kinder nicht deutscher Muttersprache wurde bislang an drei Volksschulen (VS Baumkirchnerring, VS Otto Glöckel, VS Rudolf Wehrl) durchgeführt. Insgesamt nahmen bis Ende des letzten Semesters 116 Schülerinnen und Schüler daran teil. Die Kinder wurden außerhalb des Klassenverbandes in der deutschen Sprache unterrichtet, die restlichen Fächer absolvierten sie ganz normal mit ihrer Klasse.
In den vier Volksschulen sind insgesamt sieben Lehrerinnen für dieses Projekt verantwortlich. Schon nach kurzer Zeit zeigten sich Sprachkompetenzsteigerungen von rund 70% (Stand: Oktober 2017). Mittlerweile wurde der Beobachtungszeitraum zwischen den Tests halbiert. Dabei zeigt sich eine signifikante Steigerung von 35 bis 50 % in den Bereichen Wortschatz, Verbformen und Sprachhandlungsfähigkeit.
Bundesweite Umsetzung geplant
Deutschförderklassen sollen ab Herbst 2018 bundesweit sicherstellen, dass die Kinder im Regelunterricht die deutsche Sprache beherrschen. “So wollen wir die Kompetenz von außerordentlichen Schülerinnen und Schülern, die die Unterrichtssprache nicht beherrschen, verbessern, damit sie eine gute Ausbildung schaffen und später am Arbeitsmarkt Fuß fassen können.”, sagt der Bildungssprecher der neuen Volkspartei, Abg. Dr. Rudolf Taschner, anlässlich einer Sitzung des Unterrichtsausschusses.
Geplant ist der Einsatz eines einheitlichen standardisierten Testverfahrens, um den Deutschförderbedarf des jeweiligen Kindes treffsicher festzustellen. Ergibt dieser, dass dem Unterricht ungenügend gefolgt werden kann, wird das Kind als sogenannter außerordentlicher Schüler eingestuft und in eine Deutschförderklasse aufgenommen.