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Bahnhofsplatz: Radlobby wittert Verkehrschaos und Sicherheitsrisiko

Öffnung Heimkehrerstraße: “Probephase ohne fachliche Expertise & auf Kosten der Sicherheit”

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht.

Bahnhofsvorplatz / Foto: Priwo, Wikimedia
Jetzt kommt die teilweise Öffnung der Heimkehrerstraße vor dem Bahnhof Wiener Neustadt.Foto: Priwo, Wikimedia

Täglich das gleiche Bild: Ein Spießrutenlauf für FußgängerInnen. Busse, die nicht aus dem Busbahnhof ausfahren und den Fahrplan einhalten können. RadlerInnen, die von Autos bedrängt werden. Und AutofahrerInnen, die sich über den Stau ärgern. So war es vor fünf Jahren.

Auf fachlicher Ebene haben sich das Verkehrsamt und der Verkehrsbeirat eingehend mit dieser Problematik beschäftigt. Verkehrserhebungen wurden durchgeführt und Lösungen ausgearbeitet. Die Variante “Sperre der Heimkehrerstraße” wurde schlussendlich vom ÖAMTC vorgeschlagen, Polizei, Verkehrsamt, Rotes Kreuz, ARBÖ und Radlobby stimmten zu. Ebenso Zustimmung gab es von der SPÖ, der FPÖ, den Grünen und der Liste Sluka Grabner. Der Stimme enthalten hat sich die ÖVP. Gegenstimme gab es keine einzige.

Der Ist-Stand

Seither hat sich die Lage deutlich verbessert. Hunderte FußgängerInnen – vor allem die vielen SchülerInnen – sind ebenso wie RadfahrerInnen sicherer unterwegs. Busse haben weniger Probleme mit der Einhaltung des Fahrplans. Lediglich zu den Spitzen kommt es am Parkplatz vor dem Bahnhof zu kurzen Wartezeiten für einige PKWs.

Probebetrieb Teilsperrung

Auf eine Initiative der Stadtregierung wird ab 1. Juni 2015 die Heimkehrerstraße beim Bahnhof nur mehr teilweise gesperrt sein.

“Kniefall & Drüberfahrerpolitik”

Karl Zauner von der Radlobby: „Bürgermeister Schneeberger geht es hier nicht um die Sache, sondern darum, andere Parteien zu bedienen. Ein klassischer Kniefall vor der Liste Haberler, die die Öffnung als einzige Partei bisher gefordert hat. Warum gibt es keine fachliche Auseinandersetzung im Verkehrsbeirat und Verkehrsausschuss? Warum wird hier die Sicherheit der vielen Kinder und Jugendlichen für einen politischen Schachzug aufs Spiel gesetzt? Diese Drüberfahrer-Politik ist schlimmer als zur SPÖ-Alleinregierungszeit. Die Situation am Parkplatz vor dem Bahnhof wird sich dadurch für alle Verkehrsteilnehmer – selbst für die AutofahrerInnen mit Ziel Bahnhof – verschlechtern.”

ÖVP-Ziel: 60% mehr Radanteil

“Außerdem geht diese Verkehrspolitik völlig an der Realität und der derzeitigen und zukünftigen Entwicklung vorbei. Der Bahnhof wird immer stärker frequentiert – es bräuchte mehr Platz für FußgängerInnen, Busse und RadlerInnen. Die ÖVP widerspricht nicht zuletzt auch ihren eigenen Zielen. 60% mehr Radanteil haben sie sich selbst gesteckt. Das wird nicht gelingen, wenn man gerade an einem Rad-Hotspot wie dem Bahnhof dem Radverkehr wieder Platz weg nimmt.“

Fragwürdig ist für Zauner auch die Rolle der Liste Haberler: „Diese hat sich bisher alles andere als lösungsorientiert eingebracht. Beim Verkehrsbeirat glänzte sie damals unentschuldigt mit Abwesenheit“, so Karl Zauner von der Radlobby Wiener Neustadt.

Lösungsansätze?

Von Seiten der Radlobby gibt es einige Ansätze, das Verkehrsproblem vor dem Bahnhof zu lösen:

  • Rücknahme der gefährlichen Probephase
  • Attraktivierung der Bahnhofs-Zufahrt für RadlerInnen (Radlobby-Vorschlag Kollonitschgasse liegt bereits knapp 2 Jahre vor)
  • Attraktivierung der Fußwegverbindung über Heimkehrerstraße, Kollonitschgasse Richtung Innenstadt
  • Ausbau der bis zu 200 % überbelegten Abstellanlagen für RadlerInnen auf der Ostseite des Bahnhofs
  • Treffen mit ÖBB, BAWAG/PSK-Post und Radlobby zur Ausarbeitung eines Planes für die Verbesserung der Parkplatzsituation vor dem Bahnhof

 

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