Startseite Kultur Denkmäler Wiener Neustadt: Sanierung beim Jüdischen Friedhofs abgeschlossen

Wiener Neustadt: Sanierung beim Jüdischen Friedhofs abgeschlossen

Schäden wurden behoben, erodierte Bereiche saniert

Jüdischer Friedhof / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
Denkmalschutz-Obmann Christian Hoffmann, Professor Werner Sulzgruber, Zweiter Vizebürgermeister LAbg. Rainer Spenger, Sabine Schmitner-Laszakovits (Stadtarchiv) und Stadtarchiv-Leiter Gerhard GeisslFoto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftshof Wiener Neustadt wurden auf Initiative von Dr. Werner Sulzgruber 2022 und 2023 Restaurierungen an der Einfriedungsmauer des Jüdischen Friedhofs vorgenommen. Diese Arbeiten sind nun abgeschlossen.

„Nachdem wir im Herbst bereits fünf Denkmäler restauriert haben, dürfen wir bei den Friedhöfen, die ein wichtiger Bestandteil unserer Erinnerungskultur sind, nicht Halt machen. Dem jüdischen Friedhof kommt aufgrund unserer Stadtgeschichte hier ein besonderer Stellenwert bei. Deshalb bedanke ich mich bei Prof. Werner Sulzgruber für sein jahrelanges Engagement zum Erhalt des Friedhofs und die aktuelle Initiative. Wir sind der Anregung sehr gerne nachgekommen und froh, gerade im Vorfeld des Gedenkens an die Novemberpogrome die Arbeiten abgeschlossen zu haben“, so Zweiter Vizebürgermeister LAbg. Rainer Spenger.

Reparatur- und Restaurierungsaktion

Für die Herstellung der Mauer verwendete man Kalk- und Sandstein. Leider ist der Sandstein durch seine Porosität im Laufe der Jahrzehnte stark erodiert. 2022 und 2023 konnten nun im Zuge einer Reparatur- und Restaurierungsaktion mehrere stark verwitterte Steine ausgetauscht, überhärtete Mörtelteile entfernt und durch adäquate Materialien ersetzt werden. Außerdem wurde ein Vandalismusschaden im Bereich des Krippgitterzauns und des darunter befindlichen Fundaments behoben.

Die Geschichte des jüdischen Friedhofs

Im Jahr 1888 erwarb die Israelitische Kultusgemeinde ein Grundstück an der Wiener Straße, mit der Absicht einen jüdischen Friedhof einzurichten. Nach Zustimmung durch den Gemeinderat der Stadt, erfolgte am 11. Dezember 1888 die Unterzeichnung des Kaufvertrages. Der Friedhof erhielt eine Umfassungsmauer und zwei Gebäude, ein Gärtnerhaus und ein Leichenhaus, getrennt durch ein eisernes Eingangsportal und durch einen Krippgitterzaun. Von einzelnen Bombentreffern abgesehen, blieb der Gottesacker in der Zeit des Zweiten Weltkrieges vor der Zerstörung verschont. Bereits 1946 konnten die Bombentrichter eingeebnet, die Wege neu angelegt und die Umfassungsmauer wiederaufgebaut werden.

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