Über ein volles Haus freute sich Maria Großbauer, Geschäftsführerin des Stadttheater Wiener Neustadt, am gestrigen Freitagabend, die Gäste aus Kunst und Kultur, Bildung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zur Wiedereröffnung des Stadttheaters begrüßte.
Alles voran Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die von einem Freudentag sprach, „wenn zum 230-jährigen Jubiläum dieses wunderbare Stadttheater Wr. Neustadt in neuem Glanz erstrahlt. Mit der Wiedereröffnung dieses Hauses schlagen wir ein neues Kapitel im Kulturland Niederösterreich auf“, zeigte sie sich überzeugt.
Baulich, organisatorisch und inhaltlich neu aufgestellt
Man habe das Stadttheater baulich, organisatorisch und inhaltlich neu aufgestellt und dabei seien drei Punkte vorrangig gewesen: „Zum ersten, Tradition und Innovation zu verbinden“, so die Landeshauptfrau. Das Stadttheater sei mit modernster Technik ausgestattet und biete gleichzeitig sowohl für die Besucherinnen und Besucher als auch für die Künstlerinnen und Künstlern eine Wohlfühlatmosphäre. Der zweite Punkt sei die inhaltliche Ausrichtung: „Dieses Stadttheater soll zum Fixpunkt werden für Sprechtheater, Musik und Kino und somit auch zu einem wichtigen Eckpfeiler des Kulturangebotes in der gesamten Region.“ Zum dritten sei es wichtig gewesen, eine starke Theaterachse aufzubauen – vom Landestheater St. Pölten über die Bühne Baden bis nach Wr. Neustadt, erklärte Mikl-Leitner. „Mit dieser starken Achse ist es möglich, unserem Theaterpublikum rund um das ganze Jahr ein hochkarätiges kulturelles Angebot zu offerieren.“
Residenz des Tonkünstler-Orchester NÖ
Ein besonderes Highlight sei für sie, dass das Tonkünstler Niederösterreich nun auch im Stadttheater Wr. Neustadt „ein neues Zuhause haben“, unterstrich Mikl-Leitner. Das Orchester werde in Zukunft „hier residieren, aber auch weiter in der Welt brillieren“, sagte sie und sprach dabei über die neun Konzerte des Orchesters, die es im Rahmen der Weltausstellung EXPO 2025 in Japan geben werde. „Sie werden einmal mehr Botschafter für die kulturelle Exzellenz unseres Bundeslandes sein.“
Abschließend meinte die Landeshauptfrau, man habe mit dem Stadttheater Wiener Neustadt nicht nur optimale Voraussetzungen für eine starke Kulturregion im Süden Niederösterreichs geschaffen, sondern betonte: „Vor allem haben wir es geschafft, wieder mehr Platz und Raum zu schaffen für die Freiheit der Kunst.“
Hochkarätiges Programm zur Eröffnung
Dem Publikum wurde bei der gestrigen Eröffnungsgala ein hochkarätiges Programm geboten. Dirigiert von Lorenz C. Aichner spielten die Tonkünstler Niederösterreich gemeinsam mit Stargeigerin Lidia Baich u.a. das Rondo für Violine und Orchester in C-Dur. Baich spielte am gestrigen Abend auf Mozarts originaler Costa-Violine, eine Leihgabe der Stiftung Mozarteum Salzburg. Begleitet von den Tonkünstlern brillierten gesanglich Ina Regen mit Liedern wie „Was ma heut net Träumen“ und Tenor Andreas Schager u.a. mit „Nessun Dorma“ aus Turandot oder „Dein ist mein ganzes Herz“ von Franz Lehár. Die große Eröffnung des Stadttheater Wiener Neustadt wurde live auf ORF III und Radio NÖ übertragen.
Von der Industrie- zur Kulturstadt
Die „bunte Stadtregierung“ habe Wiener Neustadt in den letzten zehn Jahren enorm weiterentwickelt und hier sei die Kultur ein großer Schwerpunkt gewesen, erklärte Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger. Dafür biete die Stadt „eine tolle Ausgangsposition mit der Arena Nova, dem Sparkassensaal, dem Museum St. Peter an der Sperr mit Bürgermeistergarten, wir haben das MÄX für unsere Jugend, die Kasematten und jetzt das Sahnehäubchen, dieses Juwel, das Stadttheater Wiener Neustadt.“ Er brachte ein Zitat des deutschen Bundespräsidenten – „Kunst und Kultur sind die Lebensmittel unserer Gesellschaft“ – und ergänzte: „Und wenn ich mich heute hier umsehe, kann ich sagen: Und wir sind ein Feinkostladen. Ein Feinkostladen für Jung und Alt, für Stadt und Land.“ Schneeberger bedankte sich bei Maria Großbauer und ihrem Team „für die großartige Arbeit der letzten zwei Jahre und die Organisation der heutigen Eröffnungsfeier“, außerdem bei den Planern, den bauausführenden Firmen, „wo wir die Wertschöpfung in der Region behalten haben“, und „danke allen voran beim Land Niederösterreich für den politischen Willen und die finanzielle Unterstützung.“