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Neues Kulturfestival im Frühling: „Milch & Honig“

Klarinettist Christoph Zimper als Intendant des Festivals

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Lost Skin / Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller
"Lost Skin": Vertonung des Märchens "Die Robbenfrau" mit faszinierender Sandmalerei als optischer Unterstützung. Foto: Stadt Wiener Neustadt/Weller

In Wiener Neustadt geht im Frühjahr 2023 von 14. April bis 12. Mai ein neues Kulturfestival über die Bühne – „Milch & Honig“. Klarinettist Christoph Zimper bringt dabei als Intendant acht ganz besondere, neue Konzertformate in die Stadt, die ein außergewöhnliches kulturelles Erlebnis bieten werden. Veranstaltungsorte sind die Kasematten und das MÄX.

„Unser kulturelles Angebot besticht seit der NÖ Landesausstellung durch eine unglaubliche Breite in den Genres. Wir bieten für alle Interessen und alle kulturellen Geschmäcker das Richtige. Mit ‚Milch & Honig‘ erweitern wir unser Portfolio noch einmal enorm. Es ist uns eine große Freude, dass Christoph Zimper – als Kind der Region hier verwurzelt – das Festival kuratiert und leitet. Seine Expertise und sein künstlerisches Wirken sprechen für sich und werden auch Wiener Neustadt enorm bereichern“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger und Kulturstadtrat Franz Piribauer zum neuen Festival.

Intendant Christoph Zimper: „Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe – vor allem, weil sie nicht irgendwo stattfindet, sondern ‚zuhause‘. Gleichzeitig freue ich mich riesig auf die Ergebnisse all der großartigen Künstlerinnen und Künstler aus Musik, Videokunst, Tanz, Malerei und mehr, die nun bei ‚Milch & Honig‘ etwas gemeinsam erschaffen.“

„Milch & Honig“ – das Konzept

Was, wenn ein Konzert nicht mehr bloß ein Konzert ist, sondern wenn wir die Musik mit weiteren „Zutaten“ wie Malerei, Videokunst, Tanz, Poesie, Sand-Animation oder auch Finsternis und Meditation verschmelzen?

„Milch & Honig“ ist das Musikfestival für innovative Konzertformate in Wiener Neustadt, in dem das klassische Konzert neu gedacht wird. In acht eigens kreierten Konzerten mit acht unterschiedlichen Herangehensweisen werden dem Publikum Konzerterlebnisse zuteil, die es so noch nicht erlebt hat.

Die Verschmelzung aller Sinne passiert getreu dem Motto „Ton sehen. Bild hören. Tanz spüren“.

DER KLEINE PRINZ: Freitag, 14. April 2023

19.30 Uhr, Kasematten/Neue Bastei
Fünf international erlesene Performer Composer
Klarinette CHRISTOPH ZIMPER | Violine FLORIAN WILLEITNER | Viola NINA KAZOURIAN | Violoncello MARIE SPAEMANN | Klavier ALEXANDER WIENAND | Gelesen von ORF-Moderatorin DANIELA KNALLER und TOCHTER NORA | Sandkünstlerin ANNA VIDYAYKINA

Es gehört zu den meistgelesenen Büchern der Welt. Kaum einer Geschichte gelang es seit jeher auf so einfache und liebevolle Weise, unserer Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten, wie jener des kleinen Prinzen aus der Feder des Autors Antoine de Saint-Exupéry.
In diesem eigens kreierten Gesamtkunstwerk, in dem sich Musik, gesprochenes Wort und die seltene Kunst der Sand-Animation die Hände reichen, wird das Märchen auf nie dagewesene Weise zu neuem Leben erweckt.
Fünf international erlesene, sogenannte Performer Composer – also Musikerinnen und Musiker, die auch ihre eigene Musik zum Besten geben – aus den Bereichen Klassik, Jazz, Soul bis hin zu Singer-Songwriting, vertonen die Geschichte Szene für Szene neu. Um den kleinen Prinzen und seine Abenteuer auch visuell miterleben zu können, haucht Künstlerin Anna Vidyaykina dem Märchen per Sandmalerei neues Leben ein. Gelesen wird der Text von der ORF-Moderatorin Daniela Knaller und Tochter Nora.

CONCERT IN THE DARK: Samstag, 15. April 2023

19.30 Uhr, MÄX
VISION STRING QUARTET

Wer schon einmal in einem Dunkelrestaurant gespeist hat, weiß, dass die Wahrnehmung der anderen Sinne spürbar wächst, sobald es für das Auge nichts mehr zu sehen gibt. Wenn das auf das Schmecken zutrifft, dann muss es doch auch für das Hören gelten! Wir präsentieren: Ein Konzert in absoluter Finsternis! Doch wie ist das möglich? Wie können die Musiker ihre Noten lesen?
Eine der herausragenden Besonderheiten des aus Berlin kommenden international gefeierten Streichquartetts „Vision String Quartet“ ist es, dass sie alle ihre Konzerte auswendig spielen. Eine volle Stunde lang werden sie Schostakowitschs epochales 8. Streichquartett und das Streichquartett in F-Dur von Maurice Ravel zu Besten geben – in absoluter Dunkelheit.

LIEDERMALEN: Sonntag, 23. April 2023

19.30 Uhr, Kasematten/Neue Bastei
Sopranistin MARLIS PETERSEN | Maler HORST GLÄSKER

Sie gehört zu den großen Sopranistinnen der heutigen Zeit. Gleich vier Mal wurde sie von der Zeitschrift Opernwelt zur Sängerin des Jahres gekürt. Ob an der Metropolitan Opera New York, an der Wiener Staatsoper, an der Opéra de Paris oder bei den Festspielen von Salzburg und Aix-en-Provence – Marlis Petersen wird von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert.
An diesem besonderen Liederabend soll in einer Symbiose mit Maler und Bildhauer Horst Gläsker ein Gesamtkunstwerk aus Lied, Malerei und Performance entstehen. Gläsker, der selbst ursprünglich Musiker werden wollte und seine Bilder als Rhythmusfelder bezeichnet, nennt dieses Prinzip den Pinseltanz.

NEUE KUNST AUF ALTEN WÄNDEN: Freitag, 28. April 2023

19.30 Uhr, historische Kasematten
RADIO STRING QUARTET VIENNA | Violine KIRILL KOBANTSCHENKO | Künstlerin ASTRID ROTHAUG

„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“, schrieb bereits der griechische Philosoph Heraklit vor zweieinhalbtausend Jahren.
Dieser Abend hat es in sich: Vier Projektionen, gezeichnet und animiert von Künstlerin Astrid Rothaug, werden zu beiden Seiten des Raumes der historischen Kasematten an die Wände geworfen. Sie zeichnen den Weg vierer Menschen von Geburt bis ans Ende ihrer Tage. Als Prozess konstanter Transformation verschmelzen gezeichnete Punkte und Linien, zusammen- und auseinanderlaufende Lebenswege entwickeln sich laufend mit der Musik weiter. Geprägt von Herkunft, von Geschlecht, von Zufall werden parallel vier Geschichten erzählt.
Zeitgleich erforschen wir an diesem „Abend für die Sinne“, was Transformation in der Musik bedeuten kann, und zwar anhand des Beispiels der Violinsonate in G-Moll BWV 1001 von J.S. Bach. Für manche zählt sie mitunter zum Reinsten, was die menschliche Schöpfung je vollbracht hat.
Das herausragende „Radio String Quartet Vienna“ hat sich diesem Werk verschrieben und dem Wagnis hingegeben, dieses Meisterwerk in ihrem eigenen Stil, in einer musikalischen Sprache des 21. Jahrhunderts neu zu vertonen.

Die Auseinandersetzung mit Transformation findet sich auch in der Ausstellung, die im Anschluss an das Konzert stattfindet, in der sich die künstlerischen Ansätze von Franka und Astrid Rothaug zu einer Serie an Werken verbinden.

THE MOZART SOUND HEALING: Samstag, 30. April 2023

19.30 Uhr, Kasematten/Neue Bastei
Obertonsänger GOR EZENDAM | Auserwählte Solobläser der Wiener Philharmoniker, Concertgebouworkest-Orchester Amsterdam, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Mozarteum Orchester Salzburg und Tonkünstler Orchester Niederösterreich

Seinen Ursprung hat das „Sound Healing“ in der tibetisch-buddhistischen Kultur und gehört mitunter zu den wichtigsten Therapieformen. Traditionell werden mittels Klangschalen spezifische Frequenzen erzeugt, die den Körper in seinen natürlich gesunden Zustand verhelfen sollen. Zudem spielt die Verwendung der eigenen Stimme eine große Rolle. So weit so gut.
Nun ein Sprung in die westliche Kultur! Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass durch die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart das vegetative Nervensystem stark positiv beeinflusst wird. Teils konnten dadurch einfache Operationen ohne Narkose durchgeführt werden. Auch Kühe sollen mehr Milch geben, sagt man!
Es ist also höchste Zeit die beiden Kulturen zu verbinden.
Zu Beginn wird der auf der Insel Korfu lebende Obertonsänger und Meister des „Sound Healings“ Igor Ezendam durch gemeinsames Tönen mit dem Publikum dieses auf den Empfang des „Sound Healings“ vorbereiten. Sobald sich die Zuhörerinnen und Zuhörer auf Yogamatten, die bereitgestellt werden, gelegt haben (wahlweise gibt es auch klassische Bestuhlung), erklingt „Mozarts Gran Partita“ als „Sound Healing“, gespielt von den feinsten Bläsern des Landes.

SCHUBERT AS I KNOW HIM: Donnerstag, 5. Mai 2023

19.30 Uhr, historische Kasematten
Singer-Songwriter BRYAN BENNER | BENJAMIN SCHMID and Friends

Der US-amerikanische Singer-Songwriter Bryan Benner bewegt sich seit seiner Ankunft in Österreich vor 11 Jahren auf den Spuren des Genies Franz Schuberts. Als ausgebildeter Opernsänger und nunmehr Sänger von „Die Erlkings“ übersetzt er Schuberts Lieder ins Englische und gibt ihnen musikalisch einen modernen Anstrich.
In diesem Konzert wollen wir Schuberts Oktett in F-Dur mit Songs nicht nur von, sondern über das Leben von Franz Schubert kombinieren – aus der Feder von Bryan Benner.
Das Oktett in F-Dur zählt zu den populärsten Kammermusikwerken für gemischte Besetzung aus Streichern und Bläsern – heute! – denn damals wurde es wegen seiner enormen Länge „bemängelt“. Deshalb teilen wir es in zwei Hälften. Aber darf man das? Wir dürfen!
Mit dem Stargeiger Benjamin Schmid und seinen hochkarätigen Bühnenkollegen ist an diesem Abend, an dem sich U- und E-Musik die Hände reichen, höchste Qualität garantiert.

SILENT CONCERT: Samstag, 7. Mai 2023

11 Uhr, Kasematten – outdoor bei Café Tscherte
Pianistin MARIA RADUTU

Familien fühlen sich de facto nicht selten vom Kulturgeschehen ausgeschlossen. Kinder auf nicht sonderlich bequemer Konzertbestuhlung zu stillem Sitzen zu bringen, bedeutet für Eltern oft mehr Stress als Genuss. Nicht jedoch bei diesem Konzertformat!
Mit der Technologie des Silent Systems erlebt man ein Klavierkonzert der Ausnahmepianistin Maria Radutu über Kopfhörer, die vor Ort verliehen werden, in makelloser Qualität und kann gleichzeitig die ausgelassene Parkatmosphäre inklusive eines Picknicks genießen.
Maria Radutu, die sich spätestens seit ihren bei Universal Classic erschienenen Alben „Insomnia“ und „Phoenix“ als Storytelling-Pianistin international einen Namen gemacht hat, führt Sie auf eine musikalische Reise quer durch musikalische Genres.
Picknickkörbe, die vor Ort ausgegeben werden, tragen dazu bei, ein Ambiente zu schaffen, in der Kinder Kinder sein dürfen, während sich die Erwachsenen einem hochkarätigen kulturellen Hochgenuss hingeben können. Ein Konzertformat, bei dem Geselligkeit und Hochkultur einander nicht ausschließen!

DIE VERKLÄRTE NACHT – UND WIE ES DAZU KAM…: Donnerstag, 12. Mai 2023

19.30 Uhr, Kasematten/Neue Bastei
SYNESTHETIC PROJECT | JOHANNES FLEISCHMANN and Friends | Balletttänzer PATRICK DE BANA | Balletttänzerin HELENA MARTIN

Beim Namen Arnold Schönberg klingeln bei so manchem Konzertbesucher die Alarmglocken: „Zwölftonmusik – ohne mich!“ Doch bevor sich Schönberg dieser Kompositionstechnik widmete brachte er die Romantik zu ihrem absoluten Höhepunkt. Sein Streichsextett „Die verklärte Nacht“ gehört zu den zweifellos grandiosesten Werken der Musikgeschichte. Schönberg vertont hier den Gang zweier Liebenden im Mondlicht, bei dem die Frau ihrem Liebhaber gesteht, dass sie von einem anderen ein Kind erwartet. Jede kleine Geste wurde auskomponiert.
Aber es braucht viel Vorstellungskraft, um anhand der Musik das Geschehen mitverfolgen zu können. Um die Geschichte um die beiden Liebenden auch sichtbar zu machen, wollen wir sie durch zwei ganz besondere Tänzer zum Leben erwecken: Helena Martín und Patrick de Bana.
Doch damit nicht genug: Was, wenn die Musiker des höchstinnovativen Synesthetic Project tanzend, spielend, singend und improvisierend ihre eigene Vorgeschichte dazu kreieren? Spätestens an diesem Abend sollte klar sein, dass der Kunst keine Grenzen gesetzt sind.

Tickets sind ab sofort an allen Infopoints der Stadt sowie im Webshop der Stadt.

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