Glanz, Gold und üppige, sinnliche Formen hielten mit dem Barock Einzug in Wiener Neustadt.
Die neue Ausstellung „Barock and more“, die bis Juli 2023 im Museum St. Peter an der Sperr zu sehen ist, lässt die Besucherinnen und Besucher sowohl die Alltagskultur als auch die historischen Entwicklungen der Stadt in dieser aufregenden, pompösen Zeit entdecken.
Vergangenes entdecken
Die Ausstellung beschäftigt sich nicht nur mit den politischen Entwicklungen des ausgehenden 17. und 18. Jahrhunderts und deren Bedeutung für die Stadt, sondern auch mit kulturgeschichtlichen Themen – Besucherinnen und Besucher erfahren etwa, wie sich die ehemalige kaiserliche Residenzstadt durch die Reformen Maria Theresias zu einem Wirtschaftsstandort entwickelt hat. Anhand von Hands-on-Elementen können sich die Besucherinnen und Besucher mit der Kleidung, den Gerüchen und Essgewohnheiten der Zeit auseinandersetzen. Neben Objekten der städtischen Sammlung werden auch Objekte aus dem Porzellanmuseum Augarten Wien und dem Rolletmuseum Baden gezeigt.
Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Umbau
Mit Franz Anton Graf Puchheim residierte in Wiener Neustadt ein Bischof, der das Selbstbewusstsein der wiedererstarkten katholischen Kirche lebte. Das Stadtbild verwandelte sich durch die barocken Umbauten. Die Jesuiten waren die Zeremonienmeister der wiedererlangten Hegemonie des Katholizismus. Der Staat schwang sich ebenso zu größerer Macht auf. Er machte sich wie die Kirche – und mit deren Unterstützung – daran, Einfluss auf das Leben der Menschen zu nehmen. Die Kirche hatte ihre Mühe mit der Unterbindung der magischen Praktiken und des Aberglaubens, denen die Bevölkerung anhing. Maria Theresia und ihr Sohn Kaiser Joseph II. prägten das 18. Jahrhundert und zeichneten für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbau der „Wienerischen Neustadt“ verantwortlich. Die neu gegründete Militärakademie und die ersten Industriebetriebe sollten die Stadt entscheidend verändern…
Die Ausstellung „Barock and more“ läuft bis 9. Juli 2023 und ist von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Tickets sind vor Ort im Museum St. Peter an der Sperr erhältlich.