Startseite Kultur Konzert 1965: Ein Flügel aus Wiener Neustadt für die Beatles

1965: Ein Flügel aus Wiener Neustadt für die Beatles

Vor 50 Jahren hat Bösendorfer den Beatles Flügel verliehen.

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht.

Beatles in Obertauern / Foto: Pineapples101, Flickr via (CC BY-NC-SA 2.0)
Die Beatles posieren auf einem Schlitten in Obertauern.Foto: Pineapples101, Flickr via (CC BY-NC-SA 2.0)

Mitte März 1965 ist die weltbekannte britische Popmusik-Gruppe „The Beatles“ das erste und einzige Mal in Österreich zu Gast gewesen, um für ihren Musikfilm „Help!“ im tief verschneiten Obertauern Winterszenen zu drehen. Neben den Pilzköpfen fungierte auch ein Klavier als Hauptdarsteller – ein von der Wiener Neustädter Firma Bösendorfer gefertigter Flügel, den die vier Musiker in die Schneelandschaft gestellt und bespielt hatten.

Aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums hält deshalb nicht nur die Tourismusgemeinde Obertauern im heurigen März eine „Beatleswoche“ ab, auch in Wiener Neustadt verweist man mit Stolz darauf, dass zahlreiche Popmusik-Stars einen Bösendorfer-Flügel auf der Konzertbühne oder im Aufnahmestudio stehen haben.

300 Klaviere im Jahr

„Natürlich sind die Beatles auch heute noch eine tolle Referenz für uns“, erklärt Peter Seherr-Thoss, Sales- und Marketingmanager bei Bösendorfer, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Zu den Kunden des Klaviererzeugers zählen seit jeher Musikhochschulen, Konservatorien, Konzert- und Opernhäuser, aber auch Privatpersonen, darunter bekannte zeitgenössische Künstler und Sammler. „In Wiener Neustadt erzeugen wir jedes Jahr rund 300 Klaviere“, berichtet Seherr-Thoss. Je nach Ausführung kosten die Modelle zwischen 28.000 und 550.000 Euro.

Für den Bau eines konventionellen Flügels brauchen die Spezialisten im Wiener Neustädter Werk – Tischler, Schlosser, Klavierbauer – rund ein Jahr. Nicht eingerechnet ist dabei die Lagerzeit des Holzes, das nach der Schlägerung bis zu sechs Jahre „rasten“ muss, damit es die richtige Feuchtigkeit enthält. Bösendorfer-Klaviere bestehen in der Regel aus Fichtenholz, das in hochalpinen Regionen wächst.

Hauptsitz in Wiener Neustadt

Seit Ende 2007 gehört Bösendorfer zum japanischen Musikkonzern Yamaha. Nachdem man die alte Firmenzentrale in Wien-Wieden aufgelassen hat, fungiert seither Wiener Neustadt neben der Produktionsstätte auch als Hauptsitz des 1828 gegründeten Traditionsunternehmens. Mit 115 Beschäftigten hat Bösendorfer im Geschäftsjahr 2013/2014 einen Umsatz von rund zehn Millionen Euro erwirtschaftet.

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