Wasser ist herrlich zum Abkühlen bei großer Hitze, für Kleinkinder kann es jedoch zur Gefahr werden – mit einigen Tipps kann dieses Risiko entschärft werden.
Gerade im Hochsommer ist das kühle Nass Anziehungspunkt Nummer Eins für Groß und Klein. Für Kinder kann Spielen im Wasser durch Unachtsamkeit aber auch zur tödlichen Gefahr werden. „Ertrinken ist neben Verkehrsunfällen die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern“, erklärt Dr. Elfriede Wilfinger, Chefärztin des Roten Kreuzes Niederösterreich. Daher sind gerade beim Badevergnügen mit Kleinkindern einige Regeln unbedingt einzuhalten.
Sicherheitstipps des Roten Kreuz
- Der Garten sollte auf Gefahrenquellen für das Kind überprüft werden. Gartenteiche, Biotope, Regentonnen und Planschbecken stellen eine Gefahr dar und sollten umzäunt und abgesichert werden. Auch entsprechende Anlagen in der Nachbarschaft und naheliegende natürliche Gewässer sollten dabei beachtet werden. Kinder können schon in 20cm tiefem Wasser ertrinken. Beim plötzlichen Eintauchen in das kalte Wasser kann die Atmung blockieren und zum Ersticken führen. Es handelt sich um einen Schutzreflex, der verhindern soll, dass Wasser in die Lungen gelangt. Auch haben Kinder einen schweren Kopf und eine ungeübte Muskulatur und gehen dadurch leichter unter.
- Kinder dürfen beim und im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben. Ertrinken passiert schnell und leise. Schon 3 Minuten genügen, um das Badevergnügen tödlich enden zu lassen.
- Schwimmflügerl sollten immer angelegt werden, gerade im Schlauchboot oder auf der Luftmatratze empfiehlt sich sogar eine Schwimmweste. Schwimmflügerl sollten immer mindestens zwei getrennt voneinander aufblasbare Kammern haben sowie Sicherheitsventile. Schwimmreifen sind kein geeigneter Schutz – das Kind kann durchrutschen.
Im Notfall kommt es auf jede Minute an.
Im Ernstfall ist es besonders wichtig, ruhig zu bleiben. Nach der Rettung aus dem Wasser werden zuerst die Lebensfunktionen kontrolliert und dann die entsprechenden Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt (Beatmung und Herzdruckmassage – bei Kindern allerdings mit besonderer Vorsicht). Schnellstmöglich muss der Notruf 144 gewählt werden und dann nasse Kleidung so rasch wie möglich durch eine Decke oder eine Aluminiumfolie ersetzt werden, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
Erste-Hilfe-Kenntnisse können Leben retten. Nicht nur Eltern können leicht in eine derartige Situation kommen. Ein Urlaubstag, der Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem der zahlreichen Kurse des Roten Kreuzes gewidmet, kann so Beruhigung für das ganze Jahr bringen.