Letzte Woche wurden die Pläne für die zukünftige Gestaltung des Fohlenhofareals im Akademiepark als Ergebnis eines Wettbewerbsverfahrens präsentiert.
Die Interessensgemeinschaft „Akademiepark für alle“ nimmt das Siegerprojekt des Planungswettbewerbes positiv zur Kenntnis. Der Einsatz der IG während der letzten 3 Jahre für den Erhalt der Grünräume und gegen die Verbauung des Areals hat so nach langem Ringen und Bangen Früchte getragen. Auch die mehr als 3.000 UnterstützerInnen der IG können vorerst beruhigt sein.
„Unser Einsatz hat sich gelohnt“
Denn das Konzept deckt sich mit vielen Vorschlägen aus dem Ideenwettbewerb der IG aus dem Jahr 2017. Es greift die Themen Natur und Kultur auf, die bereits seit vielen Jahren am Fohlenhof durch das Schaffen der Künstlerin Lisa Wolf und die Umweltbildungs- und Naturvermittlungsarbeit des Vereins kultur.GUT.natur umgesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese lokalen Akteure und, wie es sich jetzt gezeigt hat, Vorreiter für die Zukunft am Fohlenhof auch in das neue Projekt eingebunden werden. Sie erwarten, dort weiterhin einen guten Platz für das weitere Schaffen zu finden.
Bessere Lösung für Parkplätze gefordert
Johann Pucher: „Das Ziel der IG war es während der letzten drei Jahre für die Zukunft des Fohlenhofes nachhaltig den Grün- und Erholungsraum und den Zugang für die Allgemeinheit zu bewahren. Die Anzeichen dafür, dass dies nun erreicht scheint, sind vielversprechend.“
Kritisch zu sehen sind allerdings besonders neue Parkplätze, die innerhalb der Akademieparkmauer, soweit aus dem Plan ersichtlich sogar mit einem neuen Durchbruch der Parkmauer, geschaffen werden sollen. “Dafür würden bisherige Grünflächen – unter anderem das derzeitigen Gartenareal eines Mieters – zugepflastert werden! Die IG fordert, dass neue, versiegelte Flächen innerhalb der Parkmauer dringend vermieden werden müssen. Allfällige Autoabstellflächen und Parkplätze sollen im Zuge des weiteren Planungsprozesses außerhalb der Parkmauer angestrebt werden! Die öffentliche Anbindung des Fohlenhofareals muss verbessert werden!” fordert die IG in einer Aussendung.
Naturvermittlung im Akademiepark
Der Umweltbildungsverein kultur.GUT.natur sieht in dem vorgestellten Entwurf eine sehr gute Entwicklung für das Areal und eine große Bereicherung für die Stadt Wiener Neustadt. Das Konzept sieht vor, Natur und Kultur am Fohlenhof zu verbinden und greift somit bereits Bestehendes – die Arbeit der Künstlerin Lisa Wolf und des Umweltbildungszentrums kultur.GUT.natur – auf und schafft dafür einen wunderbaren Rahmen.
Mag. Andrea Watz dazu: „kultur.GUT.natur arbeitet als gemeinnütziger Umweltbildungsverein schon seit mehr als fünf Jahren am Fohlenhof im Bereich Naturvermittlung. Unsere Arbeit wird von den PädagogInnen, Eltern und Kindern/Jugendlichen im schulischen (Workshops) sowie im privaten Konnex (Natur-Kindergeburtstage, Natur-Ferienwochen, Natur-Erlebnistage,..) sehr geschätzt. Wir wünschen uns nun eine gute Einbindung in das Projekt, das am Fohlenhof entstehen soll und auch, dass unser laufender Workshopbetrieb während der nächsten zwei Jahre in der Detailplanungs- und Umsetzungsphase gut und reibungsfrei durchgeführt werden kann!“
“Hoffen auf rasche Einbindung”
DI Karoline Kárpáti von kultur.GUT.natur meint: „Was wir in den letzten Jahren mit viel ehrenamtlichem Engagement aufgebaut haben, ist nun Pionier-Projekt für die Naturvermittlung am Fohlenhof. Unser Ziel war es stets, die Zusammenhänge in der Natur und im Ökosystem Garten für die Kinder / Jugendlichen / Erwachsenen dieser Stadt begreif- und erfassbar zu vermitteln, ohne lange Anfahrtswege, klimaschonend mit dem Rad oder zu Fuß erreichbar, nahe der Stadt und doch mitten in der Natur. Am Fohlenhof, der direkt im Akademiepark liegt, haben wir schon vor 5 Jahren dazu den optimalen Schaffensort gefunden. Wunderbar, dass die Stadtregierung diese Chance nun sieht und sie aufgreift. Nach unserer unsicheren Standortsituation in den letzten drei Jahren hoffen wir nun auf eine rasche Einbindung in das neue Projekt und eine gesicherte und gute Zukunft für unsere Naturvermittlung und gartenpädagogische Arbeit.“
Übrigens: die Arbeit des Umweltbildungsvereins für das kommende Jahr kann man online mit einer Crowdfunding-Kampagne unterstützen. Den Unterstützern winken naturbezogene Goodies.