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Hendrik Dowe brillierte in der Lake Arena Wiener Neustadt

Equestrian Summer Circuit 2014 – Erster Schlagabtausch in der Big Tour

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht.

Franz Steinwandtner / Foto: Sibil Slejko
Zum besten Österreicher kürte sich Franz Steinwandtner, dem auf seiner „Cantara“ eine ansehnliche Nullrunde gelang. Foto: Sibil Slejko

Zur großen Freude aller Springsportfans schloss das sehenswertes Eröffnungsspringen der Großen Tour den Donnerstag ab. Der Parcours mit seinen 1,45 Meter hohen Hindernissen war selektiv und mit etlichen raffinierten Hürden versehen. In die Startliste trug sich ein exklusives und mit bekannten Reitgrößen vollgespicktes Teilnehmerfeld ein, sodass ein Nervenkrimi garantiert war und es sich lohnte, diese erste Qualifikationsprüfung für den Großen Preis mit zu verfolgen.

Als nach der Pause Cristian Pitzianti mit seiner „Coreen“ loslegte, hatten viele schon mit dem sicheren Sieg gerechnet. Das Duo, das unter anderem heuer schon viertplatziert im CSI3*-Grand Prix von San Giovanni in Marignano war, flog förmlich über dieses Auftaktspringen und hatte in 75,29 Sekunden die Führung übernommen. Doch bis zuletzt konnte die aufgestellte Top-Zeit noch zwei weitere Male unterboten werden.

Im Sattel von „Deauville S“, einer erst achtjährigen in Holstein gezogenen Tochter des Diamant de Semilly, zeigte sich Hendrik Dowe in absoluter Siegerlaune. Der 24-jährige Deutsche hatte von Beginn an Tempo riskiert und stets sein bestes gegeben, um Zeit gutzumachen. Die Rechnung ging zu hundert Prozent auf und so stand in 74,52 Sekunden der Führungswechsel an.

Nachdem bis zum allerletzten Starter Platz eins gehalten werden konnte, musste nur noch beim Schlusspaar gezittert werden und das dafür gehörig, denn mit Sándor Szász und „Landspiel“ stellte sich einer der wohl größten Kontrahenten dem Angriff auf die Bestzeit. Die beiden können wie wir wissen und wie die Erfolge der letzten Jahre beweisen irre schnell sein und so bangte man von Beginn an mit. Sämtliche Linien, Kombinationen und Folgen klappten wie an der Schnur und am Weg zum letzten Oxer verhieß die Zwischenzeit ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst nach dem mächtigen Satz über den Schlussoxer verriet die Anzeigentafel: Null in 75,14 Sekunden bedeuteten hinter dem siegreichen Deutschen Rang zwei. Zum besten Österreicher kürte sich Franz Steinwandtner, dem auf seiner „Cantara“ eine ansehnliche Nullrunde gelang. Der im Burgenland beheimatete Zahnarzt pilotierte seine in Österreich gezogene Paradestute nach Carthago Z und Walb in fehlerfreien 87,42 Sekunden am 13. Rang.

Peter Bulthuis siegt im Small Tour Opening

Nachdem die ersten beiden Turniertage im Rahmen des Equestrian Summer Circuits traditionellerweise den Youngsters gewidmet waren und das Programm heuer erstmalig mit der Premium Tour aufgewertet wurde, stand der Donnerstag wieder ganz im Zeichen der Einlaufprüfungen der Großen Elite, der Small, Medium und Big Tour.

Nicht zu unbedacht durfte man am Vormittag die Kleine Tour in Angriff nehmen, das sich trotz der einladenden Höhe von 1,25 Meter sehr anspruchsvoll gestaltete und auch nur von sieben Teilnehmern fehlerfrei überwunden werden konnte. Am besten unterwegs war der niederländische Routinier Peter Bulthuis. Im Sattel seines erst sechsjährigen KWPN-Wallachs „Diego“, ein bildhübscher Nachkomme des Verdi und Gran Corrado, hatte er die richtige Mischung aus notwendigem Risiko und erforderlicher Übersicht gewählt und jumpte so mit der fehlerfreien Bestzeit von 68,86 Sekunden zum verdienten Triumph.

Mit einem hauchdünnen Rückstand von lediglich vier Hundertstel sicherte sich Cagri Basel den zweiten Endrang. Der Türke setzte hierbei auf den ebenfalls in Holland gezogenen „Alex V K“ (v. Lupicor) und verwies Wojciech Wojcianiec mit seinem Holsteiner „Claqueur“ am dritten Rang.

Österreich konnte mit Alexander Bösch und Bianca Babanitz ebenso auf den vordersten Rängen punkten. Der Vorarlberger, der sich ja mit seiner „Violanta“ bereits in der ersten Turnierwoche in bester Manier präsentierte, holte in 74,33 Sekunden den sechsten Platz. Sehr sicher angelegt war die Runde der Niederösterreicherin, die heute erstmalig im Rahmen des Summer Circuits „Meidlinger´s Chloe“ sattelte. Vom ersten bis zum letzten Sprung war das Duo überaus souverän unterwegs und so ergatterte die in Österreich gezogene Schimmelstute nach Castor und Calmiro JW einmal mehr eine internationale Platzierung (9. Rang).

Shiekh Samir Mirdad gewinnt Big Elite Tour

Schnell, schneller, Shiekh Samir Mirdad! Der aus Dubai kommende und in Irland beheimatete Shiekh Samir Mirdad lehrte in der heutigen Großen Elite Tour seiner Konkurrenz das Fürchten und brauste mit unglaublichen 6,30 Sekunden Vorsprung an die Spitze des Starterfeldes. Im Sattel seiner „Mirdad´s Hubbb Alrahmaaan“, einer in Frankreich gezogenen Tochter des Diamant de Semilly, gelang dem couragierten Reiter eine geniale Runde, wo sämtliche Wendungen und Linien im Fluss klappten.

Am ehesten an die Siegerzeit von 54,87 Sekunden rangekommen war Tori Dunn, die in Lake Arena auch schon gehörig abräumen konnte: Die Erfolgsbilanz am vergangenen Wochenende lautete Platz vier, drei und zwei und weil die Amazone mit ihrer „Dstud Annushka“ in besonders guter Form war, wurde beim Opening gleich mit Platz zwei losgelegt (61,17 Sekunden). Dritter wurde der doppelte Finalsieger Niels Bulthuis, der mit „S.F. Zendo“ in 63,91 Sekunden über die Ziellinie kam.

Unter dem fehlerfrei gebliebenen Dutzend jumpten auch zwei rot-weiß-rote Reiterinnen. Zum einen blieb Carola Rudolph mit dem Upgrade-Sohn „Beauty“ fehlerfrei über die 1,15 Meter hohen Hindernisse (8. Rang) und zum anderen glänzte einmal mehr Nicole Batliner auf ihrem Fuchswallach „L´Arpege de Sisse“ mit einem Nullfehlerritt (10. Rang).

Nuri Dijks hatte in Medium Tour die Nase vorne

Ganz schön knapp war der Ausgang der 1,35 Meter hohen Auftaktprüfung der Medium Tour, wo die ersten Dreiplatzierten innerhalb sechs hauchdünner Zehntel lagen. Man konnte sich also vorstellen, welch spannenden und dramatischen Verlauf diese Standardprüfung nahm. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Nuri Dijks mit einer Glanzrunde auftrumpfen können. Gemeinsam mit seinem acht Jahre alten Celano-Nachkommen „Big Brother“, mit dem er erst am vergangenen Wochenende eine Top-Platzierung im Finale der Mittleren Tour holte, jumpte der Niederländer in fantastischen 65,32 Sekunden über die Hindernisse und verwies Giampiero Garofalo und Philipp Schober auf den zweiten und dritten Zwischenrang. Der Italiener setzte auf seinen blitzschnellen Quick Star-Sohn „Zyquita SR“ und musste sich in 65,44 Sekunden also nur einen Wimpernschlag entfernt geschlagen geben. Philipp Schober ging mit dem Siegerpferd vom letzten Sonntag, „Pikeur Cleveland“, ins Rennen und beendete seine flott angelegte Runde in 67,24 Sekunden. Viele hätten nach der Halbzeit einen Versuch auf die Bestzeit gewagt, scheiterten aber zumeist an den technischen Tücken des Kurses – wie beispielsweise der an der Bande platzierten Oxer-Steil-Kombination, die man nicht zu unbedacht anreiten durfte. Erst beim Ritt von Wojciech Wojcianiec hielt man gespannt die Luft an, denn der Pole war bis zur Schlusslinie auf Siegeskurs unterwegs. Auch sein erst siebenjähriger „Nitrox“ hätte alles gegeben, um die Bestmarke des Führenden zu toppen, aber seine 65,93 Sekunden bedeuteten schlussendlich den dritten Endrang. Mit zwei brillanten Runden trumpften im heutigen Eröffnungsspringen zwei Österreicher auf. Sowohl Alexander Bösch als auch Laura Lehner waren den Anforderungen gewachsen und zeigten darüber hinaus genug Courage, um eine schnelle Zeit aufzustellen. Dem Vorarlberger gelang am Ende des Starterfeldes mit „Petite Fleur 147“ nach Escudo I das zwölftbeste Ergebnis in fehlerfreien 72,06 Sekunden. Nur knapp dahinter spielte Laura Lehner ihre Klasse aus und pilotierte ihr langjähriges Spitzenpferd „Uster Van´T Heike“, mit dem sie nicht nur im letzten Jahr Staatsmeisterin wurde, sondern auch mehrmals fix in der EM-Mannschaft aufgestellt war, am 13. Rang (72,20 Sekunden).

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