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Deutscher Springreit-Triumph im Grand Prix in Wiener Neustadt

Andreas Brenner behielt im Hundertstelkrimi des Lake Arena Grand Prix die Nerven – Mario Bichler auf Rang sieben

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht.

Andreas Brenner / Foto: Sibil Slejko
Nach einer brillant angelegten Stechrunde kürte sich der deutsche Routinier Andreas Brenner zum famosen Winner in der Lake Arena in Wiener Neustadt.Foto: Sibil Slejko

Insgesamt sieben internationale Spitzenreiter konnten den 1,45 Meter hohen Grundparcours vom Grand Prix in Wiener Neustadt ohne Fehler überwinden und sich somit ihr Ticket für das allesentscheidende Stechen sichern. Nach einer brillant angelegten Stechrunde, die geprägt war von absoluter Risikobereitschaft und waghalsigen Wendungen, kürte sich der deutsche Routinier Andreas Brenner zum famosen Winner und ließ Kamil Papousek und Landsmann Oliver Lemmer hinter sich. Im Stechen dabei, aber aufgrund einer kleinen Unsicherheit aufgegeben hatte der Big Tour-Sieger Mario Bichler, der am Ende Platz sieben holte. Ebenfalls platzieren konnte sich der Tiroler Christoph Obernauer, der zwar vier Strafpunkte aus dem Grundumlauf mitnahm, aber aufgrund der raren Nuller eine Platzierung am elften Rang sowie Weltranglistenpunkte ergatterte.

Ein selektiver und fordernder Parcours

Es war eine schwere Prüfung. Von Anfang an mit technischen Klippen aufgebaut und mit selektiven Aufgaben versehen. Elemente wie die dreifache Triple-Barre-Steil-Oxer-Kombination oder die anspruchsvolle auf gerader Linie platzierte Folge vom offenen Wassergraben zur luftigen Steil-Steil-Kombination forderten Pferd und Reiter gleichermaßen, sodass es der notwendigen Erfahrung und Klasse bedarf, das 1,45 Meter hohe Weltranglistenspringen fehlerfrei lösen zu können. Der Parcourschef Hubert Kuttelwascher hatte es seinem Starterfeld freilich nicht leicht gemacht: „Ich möchte die Pferde auf jeden Fall am Springen haben und keine unlösbaren Aufgaben hinstellen. Am Ende bin ich zufrieden, wenn es sieben fehlerfreie Ritte werden.“, verriet uns der Kursdesigner, der für seine stets ansprechende Parcoursbauweise bekannt ist. Er sollte Recht behalten und bekam seine sieben Nullfehlerritte.

Der verkürzte Stechparcours lud förmlich zum Angreifen ein und so erlebte das Wiener Neustädter Publikum rasante Ritte und ein schnelles Stechen, das am Ende einen würdigen Sieger hervorbrachte. Nachdem als erster Starter Oliver Lemmer energisch loslegte und im Sattel seines Holsteiners „Alvarino 2“ die Top-Zeit von 44,66 Sekunden aufstellte, konnte man es fast nicht glauben, dass diese Richtmarke noch zwei weitere Male unterboten wurde.

Andreas Brenner riskiert alles

Mit Startnummer zwei ließ sich jedenfalls Landsmann Andreas Brenner nicht lange bitten. Der 41-Jährige hatte die Runde seines Kollegen genau studiert, wählte die Linien noch enger und riskierte höheres Tempo, das ihm die Wahnsinnszeit von 43,48 Sekunden brachte. Doch sollte das bis zum Schluss für den Sieg reichen? Zittern mussten sie allemal, denn Kamil Papousek wollte es im Sattel von „Bel Canto Hradiste“ genau wissen und war am Weg zum letzten Oxer auf Siegeskurs. Erst der Blick auf die Tafel verriet, dass ihre 43,57 Sekunden nicht genügten und sie sich um neun Hundertstel am zweiten Platz geschlagen geben mussten. Andreas Brener behielt die Führung und zeichnete sich mit dem größten Erfolg des Wochenendes aus. Den Grand Prix-Triumph möglich gemacht hatte übrigens seine überragende Partnerin im Parcours, die auf den Namen „Trebox Acorada“ hört. Die Acorado-Tochter ist in der Springszene keine Unbekannte und bereiste mit ihren elf Jahren schon die Plätze in Abu Dhabi, Dubai, Kopenhagen oder Aachen.

Pech hatte Mario Bichler, die einzige rot-weiß-rote Beteiligung im Stechen. Der Sieger der freitägigen Big Tour wollte natürlich vor heimischer Kulisse den Sieg nach Hause reiten, ging das Stechen aber doch ein wenig zu waghalsig an. Nach einem Fehler verzichtete der Steirer auf eine Beendigung des Parcours und wurde Siebenter.

Ähnlich erging es dem Tiroler Christoph Obernauer im Grundumlauf, der nach einer kleinen Unsicherheit bei der mächtigen Mauer zügig ins Ziel ritt und mit vier Strafpunkten noch eine Platzierung am elften Rang ergatterte.

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