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Der Badesommer 2020 bedarf einiger Eigenverantwortung

Damit der Badespaß im Corona-Sommer nicht zu kurz kommt

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht.

Freibad / Foto: logi30 / Pixabay
Foto: logi30 / Pixabay

Im Rahmen eines Pressegesprächs informierte Gesundheits-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig vergangenen Freitag, gemeinsam mit Univ.Prof Franz Allerberger von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), zum Thema „Badespaß in Zeiten von COVID-19“.

Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betonte, dass das Baden im Sommer wichtig sei: „Man soll baden und schwimmen gehen, denn Bewegung ist neben gesunder Ernährung ein wichtiger Bestandteil, um unser Immunsystem zu stärken.“ Dennoch sollte man nicht auf die Sicherheit vergessen, denn auch, wenn man die Zahl der Coronavirus-Infizierten in Niederösterreich sehr gut im Griff habe – u.a. dank eines ausgezeichneten Contact Tracing – sei Vorsicht geboten. In diesem Zusammenhang betonte die Landesrätin die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen, insbesondere, da es schon Lockerungen gegeben habe und noch weitere folgen werden, wie die Lockerung der Maskenpflicht ab dem kommenden Montag.

Corona-Regeln auch beim Baden

Königsberger-Ludwig appellierte, weiterhin drei wichtige Maßnahmen zu befolgen, „um die Ansteckungsgefahr hintanzuhalten“: 1. die Nies- und Hust-Etikette einzuhalten, nämlich nicht in die Hand zu niesen oder zu husten, sondern in die Armbeuge, 2. Hände zu waschen und 3. Abstand zu halten. „Die Übertragung des Coronavirus erfolgt in erster Linie von Person zu Person über Tröpfcheninfektion und indirekt auch über mit Nasen-Rachen-Sekret kontaminierte Flächen und Gegenstände. Daher sind auch bei allen Badegelegenheiten grundsätzlich mindestens dieselben Regeln wie an anderen Orten des öffentlichen Raumes einzuhalten“, so die Landesrätin.

Besonders für Badegäste, die nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben, seien deshalb im Badesommer 2020 folgende Regeln wesentlich: „Einerseits sollte zwischen den Liegeplätzen mindestens ein Meter Abstand eingehalten werden, andererseits im aufbereiteten und desinfizierten Wasser, wie bei Beckenbädern grundsätzlich auf einen Abstand von ein bis zwei Metern geachtet werden. Bei Oberflächengewässern, wie Flüssen oder Seen, aber auch Kleinbadeteichen, wird sogar ein Abstand von drei bis vier Metern empfohlen“, informierte Königsberger-Ludwig. Die Kontrolle der Maßnahmen sei sehr schwierig, es sei Eigenverantwortung und Hausverstand gefragt, um ein unbeschwertes Badevergnügen genießen zu können.

Ausgezeichnete Wasserqualität in NÖ

Zur Wasserqualität sagte die Landesrätin, dass die derzeit 28 in Niederösterreich als EU-Badestellen oder EU-Badegewässer gekennzeichneten Oberflächengewässer regelmäßig auf ihre Wasserqualität hin untersucht und Jahr für Jahr insgesamt etwa 150 Proben gezogen werden. „Die Auswertung attestiert auch diesmal wieder mehrheitlich allen Badegewässern Niederösterreichs eine ausgezeichnete Wasserqualität, was im europäischen Vergleich ein Platz im vorderen Spitzenfeld bedeutet“, betonte Königsberger-Ludwig, dass man auf dieses Ergebnis stolz sein könne. Stichproben werden von Juni bis August, also während der gesamten Badesaison, gezogen. Sollte es notwendig sein, könne man auch kurzfristig einen Badesee schließen, das sei in Niederösterreich aber noch nie vorgekommen.

Vieles sei noch unklar

Zum Thema COVID stellte Franz Allerberger von der AGES fest, dass man viele Dinge nicht wisse. „Es gibt bis dato aber keinen einzigen Erkrankungsfall, der auf Badegewässer zurückzuführen ist.“ Man solle sich daher nicht abschrecken lassen, baden zu gehen. Schwimmen sei auch in Coronavirus-Zeiten zu empfehlen: „Bewegungsmangel mit dem daraus resultierenden Übergewicht ist ein massives gesellschaftliches Problem, jegliche Bewegung ist daher zu propagieren.“

„Unabhängig von COVID werden neue Probleme durch den Klimawandel auf uns zukommen“, sprach Allerberger die Badedermatitis – eine allergische Reaktion der Haut, die nach Kontakt mit Zerkarien-haltigem Wasser auftreten kann – und die Cyanobakterien, umgangssprachlich als „Blaualgen“ bezeichnet, an. Letztere können Toxine (Gifte) bilden, die die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen, wenn größere Mengen Wasser verschluckt werden oder in die Atemwege gelangen. Wenn Kinder etwa beim Spielen oder Toben in Flachwasserbereichen viel Wasser schlucken, kann es zu Krankheitserscheinungen kommen. Für Hunde und andere Haustiere können Cyanobakterien sogar tödlich sein, z.B., wenn sie sich nach dem Gang ins Wasser die Algenblüten aus dem Fell lecken. Eine Gefahr stellt auch das verrottende „Blütenmaterial“ am Ufer dar, welches manche Hunde fressen.

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