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Brisanter Zwischenfall mit Schnellbahn-Zug in Wiener Neustadt

Veralteter Zug verlor mehrere Bauteile, überrollte diese und entgleiste danach zum Teil

Dieser Artikel wurde vor 8 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 8 Jahren)

Schnellbahn / ©  Rolf Handke / pixelio.de
(Symbolbild)© Rolf Handke / pixelio.de

Eine Garnitur der Schnellbahn entgleiste am Ostermontag, nachdem diese mehrere Metallteile verloren und überrollt hatte. Das Verkehrsministerum stufte diesen Vorfall als potenziell brisant ein, sofort wurde ein Eil-Gutachten in Auftrag gegeben.

Bis zum Ende dieser Woche muss geklärt sein, wie es genau dazu kam und ob eine Gefahr für die Sicherheit der Schnellbahnen besteht. Immerhin sind 119 dieser veralteten Schnellbahngarnituren aus den späten 1970er-Jahren immer noch immer im Einsatz.

ÖBB hält sich bedeckt

Die ÖBB informierten die Öffentlichkeit bis dato nicht. Auf Kurier-Anfrage hieß es: „Es gab keine Verletzungen von Fahrgästen oder unseren Mitarbeitern. Der Bauteil ist nicht sicherheitsrelevant.“ Offenbar wurden bei dem Zwischenfall zwei Weichen beschädigt. Der Vorfall verlief auch deshalb relativ glimpflich, weil der Zug mit eher niedrigem Tempo unterwegs gewesen ist, da er sich gerade auf der Einfahrt in den Bahnhofsbereich Wiener Neustadt befand. Dennoch entgleiste eine von insgesamt 12 Achsen.

Weitere Untersuchungen zu dem Vorfall sind derzeit im Gange. (OTS/Kurier)

Update: 1. April 2016, 12.00 Uhr

Eine Bestätigung der Position von Betriebsrat und Gewerkschaft sieht der stellvertretende ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzende und Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida, Gerhard Tauchner, durch den Bericht im heutigen „Kurier“, wonach eine S-Bahn-Garnitur der ÖBB in Wiener Neustadt offenbar mehrere Fahrzeugteile verloren hatte und daraufhin entgleist war.

ÖBB-Betriebsrat pocht auf umfassende Untersuchung

Der ÖBB-Betriebsrat hat in der Vergangenheit bereits immer wieder auf Missstände beim Wagenuntersuchungskonzept aufmerksam gemacht und Reformen eingefordert. „Dieser Vorfall gehört so schnell wie möglich lückenlos aufgeklärt. Die Erkenntnisse aus dem vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Eil-Gutachten anlässlich der S-Bahn-Entgleisung haben umgehend in das Wagenuntersuchungskonzept der ÖBB Personenverkehr AG einzufließen“, fordert Tauchner. „Wir können froh sein, dass dieses Mal alles glimpflich ausgegangen ist und keine Personen zu Schaden gekommen sind“.

Tauchner: “Mehr wagentechnische Untersuchungen”

In mehreren Gesprächen mit der Behörde und dem Unternehmen haben Gewerkschaft und Betriebsrat darauf hingewiesen, dass hier akuter Handlungsbedarf bestehe. Sie fordern schon seit längerem eine gesetzliche Verpflichtung, dass Überprüfungen in kürzeren Intervallen durchzuführen seien. Geschehen sei in dieser Sache bisher jedoch wenig, hält Tauchner fest. „Wir bleiben dabei: Es braucht mehr wagentechnische Untersuchungen durch entsprechend qualifiziertes Personal – bei der Sicherheit darf nicht gespart werden“, bekräftigt der Gewerkschafter.

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