
Am 21. Oktober findet der diesjährige „Equal Pay Day“ statt – dieser markiert sozusagen jenen Tag, ab dem Frauen im Vergleich zu Männern bis Jahresende gratis arbeiten.
Frauenorganisationen im ganzen Land machen an diesem Tag auf die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen aufmerksam, und auch die Stadt Wiener Neustadt rund um Zweite Vizebürgermeisterin Margarete Sitz ist sich der Problematik bewusst.
Keine Gleichstellung im Beruf
„Männer und Frauen müssen in Österreich gleichgestellt sein, sind es aber nicht. Oft ist der Grund für eine Schlechterstellung die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die für Frauen besonders schwer zu organisieren ist“, so die Zweite Vizebürgermeisterin, „Frauen und Männer sind bis zur Geburt des ersten Kindes gleich erwerbstätig – dann ändert sich das Verhältnis schlagartig. Der Mann verdient, die Frau bleibt zu Hause oder arbeitet in Teilzeit. Diese traditionelle Rollenverteilung ist nach wie vor weit verbreitet. Oft ist der Grund auch das mangelnde Angebot an ganztägigen leistbaren Kinderbetreuungseinrichtungen. Die hohe Teilzeitquote von Frauen führt schließlich zum Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern.“
Laut aktuellsten Zahlen der Statistik Austria haben Frauen in Österreich im Durchschnitt nur 84,4% der Einkommen von Männern. Frauen müssen in Österreich aktuell also 57 Tage pro Jahr länger arbeiten, um das gleiche Jahreseinkommen zu erzielen, das Männer bereits zu Jahresende für sich verbucht haben.
Größte Differenz bei Hochschulabsolventen
Falsche Branche, schlechter Job – auch in klassischen Frauenberufen würden Frauen weniger als Männer verdienen, so Sitz weiter. Quer durch alle Bildungsniveaus seien weibliche Mitarbeiterinnen am häufigsten in mittleren Tätigkeits- und Verantwortungsbereichen angestellt, Männer dagegen häufiger in höherqualifizierten Jobs. Besonders groß sei diese Differenz bei Hochschulabsolventen.
Das Frauenservice der Stadt Wiener Neustadt informiert Frauen zu dieser Problemstellung – nicht nur über das Einkommensdefizit sondern auch etwa darüber, dass lange Teilzeitarbeit das Pensionskonto schmälere. „Die Stadt Wiener Neustadt ist bemüht, den Familien und ganz speziell den Müttern ganztägige leistbare Kinderbetreuung anzubieten“, so die Vizebürgermeisterin abschließend.