Im Rahmen der von der WHO ins Leben gerufenen „Europäischen Impfwoche“, die zum Ziel hat, Kindern und Familien rechtzeitig wichtige Routineimpfungen zukommen zu lassen, Bewusstsein für Prävention und Aufmerksamkeit für fehlende Impfungen zu schaffen und so Impflücken zu schließen, stelle das Land Niederösterreich heuer die Impfung gegen Masern in den Mittelpunkt, sagte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig am heutigen Mittwoch in St. Pölten, wo sie gemeinsam mit Sanitätsdirektorin Regina Klenk eine mobile Impfaktion vorstellte.
„Die Durchimpfungsrate gegen Masern ist in den letzten Jahren kontinuierlich nach unten gegangen. Für die Herdenimmunität sind 95 Prozent notwendig, in Österreich halten wir bei alarmierenden 72 Prozent. Gleichzeitig steigen die Fälle exorbitant an: Waren es in Niederösterreich im Vorjahr insgesamt sechs Fälle, so halten wir heuer mit Stand April bereits bei 149“, betonte die Landesrätin und kündigte an, dass der NÖ Impfbus ab 22. April in zehn Städten der fünf Gesundheitsregionen Halt machen werde. Die Masern-Impfungen seien dabei ohne Voranmeldung kostenlos, für alle Altersgruppen und unbürokratisch möglich. Gleichzeitig bestehe die Möglichkeit, sich über seinen Impfstatus und andere Impfungen informieren zu lassen.
NÖ Impfbus am 24. April in Wr. Neustadt
Alle Termine des NÖ Impfbus in der Übersicht:
- 22. April 2024: ab 8.30 Uhr vor dem Stadtamt Zwettl und ab 13 Uhr vor dem Stadtsaal von Waidhofen an der Thaya
- 23. April 2024: ab 8.30 Uhr vor der BH Hollabrunn und ab 13.30 Uhr vor der BH Gänserdorf
- 24. April 2024: ab 8.30 Uhr am Hauptplatz von Wiener Neustadt und ab 13.30 Uhr vor dem Rathaus Schwechat
- 25. April 2024: ab 8.30 Uhr vor der Johann-Pölz-Halle in Amstetten und ab 13 Uhr vor dem Haus der Zukunft in Wieselburg
- 26. April 2024: ab 8.30 Uhr vor dem Gemeindeamt Lilienfeld und ab 13 Uhr vor dem Klangturm im Landhausviertel in St. Pölten
Masern können tödlich enden
„Masern sind eine hochgradig infektiöse Krankheit, die nicht nur heftige Verläufe mit sich bringen und langfristig die Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch tödlich enden kann. Die mobile Impfaktion ist daher eine wichtige gesundheitspolitische Maßnahme im Sinne des Eigenschutzes und der Herdenimmunität“, unterstrich die Landesrätin.
Regina Klenk präzisierte, dass ein Masernfall 100 ungeschützte Nicht-Immunisierte anstecken könne: „Erst nach zwei Wochen treten die ersten Symptome auf, die dann zum typischen Masernausschlag übergehen. Vier Tage vor und bis vier Tage nach dem Ausschlag ist man aber hochinfektiös. Neben Entzündungen der Bindehaut, des Mittelohrs, der Lunge etc. kommt es bei einem von 600 Fällen, vor allem bei Kindern, auch zum tödlich verlaufenden Gehirnzerfall”, betonte die Sanitätsdirektorin und appellierte, dass der einzige wirkliche Schutz die zweimalige Impfung sei: „Geimpft werden kann ab dem neunten Lebensmonat, Auffrischungen sind nach drei Monaten vorgesehen. Es kann aber jede Altersgruppe nachgeimpft werden, es gibt keine Überimpfung“.