Bei einem Kohlenmonoxid-Austritt aus einer Therme wurden Donnerstagmittag eine vierköpfige Familie verletzt. Der 17-jährige Sohn brach bewusstlos zusammen und musste von der Feuerwehr unter Atemschutz aus der vergifteten Wohnung gerettet werden.
Die Rettungskette in Gang gesetzt hatte ein Team des Roten Kreuz Wiener Neustadt. Nachdem die Sanitäter zu einer bewusstlosen Person in einer Wohnung gerufen wurden, schlug bereits im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses der mitgeführte CO-Warner mit gefährlich erhöhten Werten an. Aufgrund der hohen Werte war ein weiteres Vorgehen in die Wohnung zu gefährlich, wobei die Familie des Opfers während des Rückzuges noch aus der Wohnung geholt wurde.
Jede Sekunde zählt
Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt rückte unmittelbar nach der Meldung durch die Rettungsleitstelle zur Einsatzstelle aus, während weitere Einsatzkräfte per Personenrufempfänger alarmiert wurden. Sofort nach der Ankunft ging ein Atemschutztrupp in die betroffene Wohnung und konnte dort den Bewusstlosen rasch lokalisieren und aus der vergifteten Umgebungsluft retten.
“Der junge Mann konnte innerhalb der ersten zwei Minuten nach unserem Eintreffen an der Einsatzstelle aus der Wohnung ins Freie gerettet werden. Einsätze wie diese zeigen immer wieder, wie wichtig regelmäßiges Training und ein hoher Ausbildungsstand für unsere Ehrenamtlichen ist, denn in Situationen wie dieser geht es tatsächlich um jede Sekunde!”, zeigt sich Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant BR Christian Pfeiffer stolz auf seine Feuerwehrleute.
Mutter erlitt Kollaps
Nach der Menschenrettung wurde der 17-Jährige an die bereitstehenden Teams des Roten Kreuz übergeben. Ein Notarzt sowie mehrere Rettungsteams führten vor Ort die notfallmedizinische Versorgung und einen anschließenden Transport durch. Die 45-jährige Mutter erlitt vor Ort einen Kollaps und wurde ebenfalls versorgt und anschließend in die Klinik gebracht. Der 52-jährige Familienvater sowie die 6-jährige Tochter wurden ebenfalls hospitalisiert, um Vergiftungen auszuschließen. Das Rote Kreuz war mit mehreren Rettungsfahrzeugen, einem Notarztteam sowie dem Bezirkseinsatzleiter vor Ort.
EVN prüfte Gasanlagen vor Ort
Während der Versorgung der Patienten wurde der Rest des Mehrparteienhauses durch die Feuerwehr evakuiert. Dabei wurden mehrere Parteien kontrolliert. Die Zusammenarbeit mit der Polizei zur Feststellung der Wohnverhältnisse des Hauses funktionierte ebenfalls einwandfrei. Nach einer umfassenden Belüftung des Hauses wurde die Gastherme der Wohnung vom Rauchfangkehrer außer Betrieb genommen und ein Betriebsverbot ausgesprochen. Durch die EVN wurden außerdem die Gasanlagen des Hauses geprüft. Nach Beendigung des Einsatzes konnten alle Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.