Ein Pkw-Brand wurde um kurz vor 6 Uhr am 12. April 2024 von der Polizei an die Alarmzentrale der Feuerwehren des Bezirks Wiener Neustadt gemeldet. Noch bevor der Disponent die Nachtbereitschaft zum Einsatz entsenden konnte, wurde – ebenfalls von der Polizei – ein Dachstuhl im Vollbrand an einer anderen Einsatzadresse gemeldet.
Der Dachstuhlbrand war sowohl von der Autobahn als auch vom Zug aus sichtbar. Sofort wurden alle verfügbaren Kräfte mittels Pager, Handy und Sirene zu den beiden Brandeinsätzen gerufen.
“An zwei Stellen zeitgleich einen Einsatz mit potenziellem Atemschutz fordert eine Freiwillige Feuerwehr. Zum Glück lagen die Einsatzstellen nur eine Minute von einander entfernt”, erklärt Einsatzleiter und Wiener Neustadts Feuerwehrkommandant Branddirektor Christian Pfeiffer.
Brandbekämpfung in der Siglgasse
Der Pkw-Brand stellte sich als Brand von Hausrat heraus und konnte rasch gelöscht werden. Somit konnten alle Kräfte auf den Dachstuhlbrand konzentriert werden. “Wir haben sofort beim Objekt in der Siglgasse mit einem umfassenden Angriff über die Drehleiter und mit einem Atemschutztrupp im Innenangriff begonnen. Beim Eintreffen rauchte es aus allen Ecken und Enden aus dem Dach heraus: Unter den Dachziegeln erkannte man einen Vollbrand des Dachstuhls. Wir öffneten die Dachhaut und begannen von Innen und Außen mit der Brandbekämpfung. So konnten wir die Brandintensität rasch brechen”, zeigt sich der erfahrene Pfeiffer zufrieden mit dem Einsatz “seiner” Ehrenamtlichen.
Feuerwehr empfiehlt Rauchwarnmelder
Mit mehreren Rohren unter Atemschutz konnte dem Brand rasch die Energie genommen werden. “Der Schaden ist dennoch hoch: Das Feuer muss schon länger unter dem Dach seinen Weg gebahnt haben”, so Pfeiffer. “Rauchwarnmelder sind eine günstige Warneinrichtung. Die Feuerwehr frühzeitig zu alarmieren verhindert solche verheerenden Brände”, weiß der Kommandant.
Zeitgleich im Einsatz
Das Leben in der Stadt steht allerdings nicht still, wenn es in Wiener Neustadt brennt: im ÖBB-Parkdeck rollte ein geparktes Auto in anderes Fahrzeug und in der Josef Birenz Gasse wurde Rauch im Stiegenhaus gemeldet (offenbar vom Dachstuhlbrand, kein weiterer Einsatz erforderlich). Beide Einsätze mussten parallel zum Brand in der Siglgasse durch die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt abgewickelt werden.
Um kurz nach 8 Uhr morgens konnte ein Großteil der Mannschaft wieder ins Feuerwehrhaus einrücken und die Kameradinnen und Kameraden konnten in die Arbeit fahren.