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Wiener Neustadt braut sein eigenes Bio-Bier

Ab 23. August gibt’s das neue „Wiener Neustädter Bier“ – 400 Jahre alte Brautradition wird wieder belebt.

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 9 Jahren)

Bürgermeister Bernhard Müller präsentiert stolz das Sujet für das "Wiener Neustädter Bier".

Im Rahmen des Stadtfestes „Summer in the City“ auf dem Hauptplatz wird das neue „Wiener Neustädter Bier“ erstmals öffentlich ausgeschenkt. Damit knüpft die Stadt an eine mindestens 400 Jahre alte Brautradition an. Gemeinsam mit der Schlossbrauerei Kobersdorf wurde ein eigener Sud entwickelt – eine spezielle Komposition aus verschiedenen Aroma-Hopfensorten, mit Zutaten ausschließlich aus kontrollierter biologischer Landwirtschaft. Das „Wiener Neustädter Bier“ wird in verschiedenen Gasthäusern der Stadt erhältlich sein.

Im Rahmen des Stadtfestes „Summer in the City“ auf dem Hauptplatz wird das neue „Wiener Neustädter Bier“ erstmals öffentlich ausgeschenkt. Damit knüpft die Stadt an eine mindestens 400 Jahre alte Brautradition an. Gemeinsam mit der Schlossbrauerei Kobersdorf wurde ein eigener Sud entwickelt – eine spezielle Komposition aus verschiedenen Aroma-Hopfensorten, mit Zutaten ausschließlich aus kontrollierter biologischer Landwirtschaft. Das „Wiener Neustädter Bier“ wird in verschiedenen Gasthäusern der Stadt erhältlich sein.

„Manchmal sind es Zufälle, die neue Projekte entstehen lassen“, schildert Bürgermeister Bernhard Müller die Hintergründe für das neue „Wiener Neustädter Bier“. Und weiter: „Wir waren für die Stadt auf der Suche nach einem Bier aus biologischem Anbau aus der Region, weil wir, aus dem Nachhaltigkeitsgedanken heraus, unsere Getränke bei Empfängen und Festen umstellen wollen. Dabei sind wir auf die Schlossbrauerei Kobersdorf gestoßen. Und in weiteren Gesprächen wurde dann die Idee für ein eigenes Bier entwickelt, das wir nun erstmals ausschenken können.“

Wiener Neustädter Brautradition

Vermutlich wurde in Wiener Neustadt schon seit der Stadtgründung immer wieder Bier – oder eben das, was man damals darunter verstanden hat – gebraut. Erste urkundliche Erwähnungen einer Bierbrauerei stammen aus dem ersten Viertel des 17. Jahrhunderts, sind also 400 Jahre alt.

Der Höhepunkt der lokalen Bierproduktion lag im 19. Jahrhundert mit einer jährlichen Erzeugung bis zu 20.000 Eimern Bier, als Anton Dreher (Inhaber der Brauerei Schwechat) um das Jahr 1836 die Neustädter Brauerei erwarb. Dabei handelte es sich um ein kleineres Unternehmen, das aber über ein beachtliches Gelände im zentralen Stadtgebiet zwischen Bahngasse und Stadtpark verfügte. Selbst die Kasematten wurden in der Glanzzeit als Magazin angemietet. Ein Eiskeller zur kühlen Lagerung des Bieres bestand an der Stadtgrabenstraße, heute Ferdinand Porsche-Ring 2a. Die massive Außenmauer mit einem Tor ist noch im Bereich der Bestattung als bautechnisches Relikt zu sehen.

Im 20. Jahrhundert wurde der wirtschaftliche Druck durch Großbrauereien immer stärker und 1926 musste der kleine Traditionsbetrieb seine Pforten schließen. Am 18. Oktober 1927 beschäftigte sich der Gemeinderat mit der Auflösung des Firmenareals. Die Stadt kaufte schließlich die Brauhausrealität und begann im Herbst 1928 mit dem Abbruch der ungenutzten Betriebsanlagen. Erhalten blieb damals der „Alte Liesinger Brauhof“, eine der beliebtesten Gaststätten Wiener Neustadts. Trotz starker Zerstörung im Zweiten Weltkrieg konnte der Notbetrieb aufrecht erhalten und am 26. Juni 1956 mit einer dreibahnigen Kegelbahn wiedereröffnet werden. 2001 erfolgte schließlich der Abbruch, nachdem ein kontinuierlicher Abwärtstrend, dem viele traditionelle Gasthäuser zum Opfer fielen, leider auch den Brauhof erfasste.

Die Schlossbrauerei Kobersdorf

Das neue „Wiener Neustädter Bier“ wird von der Schlossbrauerei im burgenländischen Kobersdorf gebraut. Die Kleinbrauerei hat sich in den letzten Jahren einen Namen weit über die lokalen Grenzen hinaus gemacht. Dies ist vor allem auf Inhaber und Braumeister Peter Döllinger zurückzuführen.

Döllinger, studierter Lebensmittel- und Gärtechniker, arbeitete bei Ottakringer, Stiegl und Schladminger Bier als Braumeister und in leitender Funktion. Danach gründete Döllinger ein Ingenieurbüro und beschäftigte sich mit Inbetriebnahmen von Brauereien im Industriemaßstab, und zwar weltweit. Zu seinem 50er im Jahr 2009 erfüllte er sich seinen Wunsch nach einer eigenen Brauerei und gründete das Kobersdorfer Schlossbräu. Markenzeichen des Biers aus den Sudkesseln Peter Döllingers ist die zu 100% biologische Erzeugung. Die Rohstoffe unterliegen strengsten Kriterien. Das wird auch beim „Wiener Neustädter Bier“ so sein.

Wo ist das Bier erhältlich?

Die erste öffentliche Verkostung des neuen Bieres erfolgt im Rahmen von „Summer in the City“ am Samstag, dem 23. August 2014, auf dem Hauptplatz. In weiterer Folge wird das „Wiener Neustädter Bier“ von den Gastrobetrieben der städtischen wnsks GmbH (Café Kommunal/Neues Rathaus, Akademiebad, Aqua Nova, Stadttheater) angeboten.

Darüber hinaus haben auch bereits einige Gasthäuser ihr Interesse bekundet, das Bier in ihr Sortiment aufzunehmen. Im September wird es dazu auch einen Gastronomen-Empfang, zur Vorstellung und Verkostung, des Wiener Neustädter Biers, geben. Der Vertrieb und die Zustellung für die Gastronomie wird über den seit mehr als 25 Jahren in Wiener Neustadt ansässigen Getränkefachhandel „Wiener“ erfolgen. Ein Vertrieb über den Einzelhandel ist derzeit noch nicht angedacht.

Das gesamte Projekt wurde übrigens in der Stadtverwaltung umgesetzt. Die wnsks (Energiebeauftragter und Gastro) erarbeiteten die Inhalte gemeinsam mit der KME, die für die gesamte grafische Umsetzung der Werbemittel verantwortlich zeichnet.

„Ich danke vor allem Peter Döllinger für die professionelle und hervorragende Zusammenarbeit bei der Umsetzung dieses Projektes. Und ich bin überzeugt, dass das neue Bier ein schöner Werbeträger für unsere Stadt sein wird. An die Menschen kann ich nur appellieren, das ‚Wiener Neustädter Bier’ zu kosten und sich selbst ein Bild zu machen. Ich bin sicher, es wird ihnen schmecken“, so Bürgermeister Müller abschließend.

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