Den Umstieg vom PKW auf die Bahn so einfach wie möglich zu gestalten – das ist das erklärte Ziel, das ÖBB, Land und Stadtgemeinde gemeinsam verfolgen.
Am Donnerstag wurde dafür in Wiener Neustadt mit dem offiziellen Spatenstich für das neue Parkdeck mit knapp 1.300 neuen Parkplätzen ein weiterer, wesentlicher Meilenstein im Rahmen dieses Vorhabens gesetzt. Im September 2023 sollen die Arbeiten fertiggestellt sein. Die Investitionskosten betragen rund 18,3 Millionen Euro, von denen die ÖBB 50%, das Land NÖ 35% und die Stadtgemeinde 15% übernehmen.
In 14 Monaten zum neuen Parkdeck
Wiener Neustadt ist ein Bahn-Knotenpunkt. Tausende Pendler:innen fahren von hier aus täglich zur Arbeit und steigen vom Auto auf den umweltfreundlichen Zug um. Die beiden bestehenden Parkdecks sind ausgelastet. Deshalb errichtet die ÖBB-Infrastruktur AG in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und der Stadtgemeinde Wiener Neustadt an Stelle des alten Parkdecks auf Seiten Ferdinand-Porsche-Ring ein neues, größeres und vor allem moderneres Parkdeck. Wie wichtig allen Projektbeteiligten die ökologische Nachhaltigkeit ist, wird am Dach sichtbar. Die Fläche wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Die daraus selbst erzeugte Energie wird im Parkdeck und Bahnhof genutzt.
Altes Parkdeck wird geschliffen
„Mit dem heutigen Spatensicht zur Errichtung des neuen Parkdecks am Bahnhof Wiener Neustadt unterstreichen wir einmal mehr unser Engagement im Zeichen der Mobilitätswende. Wir errichten das neue Parkdeck in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof, auf der Fläche des bisherigen alten Parkdecks. Nach der Fertigstellung des neuen Parkdecks mit sieben Etagen stehen unseren Fahrgästen dann insgesamt mehr als 2.150 Parkplätze beim Bahnhof Wiener Neustadt zur Verfügung und dazu kommen noch mehr als 1.100 Bike&Ride-Plätze“, bringt Hubert Hager, Geschäftsbereichsleiter ÖBB-Infrastruktur AG, die Vorteile auf den Punkt.
Die Errichtung des Parkdecks teilt sich in mehrere Bauphasen. Je nach Bauphase ist mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr zu rechnen.
Bauphase Juli/August 2022
Zunächst wird etwa ein Drittel des bestehenden Parkdecks abgetragen. Als Ersatzparkplatz steht die bereits bestehende Park&Ride-Anlage Maria Theresien-Ring (nächst Landesgericht) inklusive einer zusätzlich geschaffenen Parkfläche unmittelbar dahinter (Zufahrt über Maria Theresien-Ring und Maximiliangasse) zur Verfügung. Die Verkehrsinsel bei der Zufahrt zum Parkdeck im Kreuzungspunkt Ferdinand Porsche-Ring/Bräunlichgasse/Maria Theresien-Ring wird zwischen 11. und 14. Juli abgetragen.
Bauphase September 2022 bis März 2023
Die Bräunlichgasse wird von 27. Februar bis 31. März 2023 gesperrt, um das neue Parkdeck und die neue Zufahrt zu errichten. Anrainer:innen dürfen weiterhin in die Bräunlichgasse einfahren, alle anderen Verkehrsteilnehmer:innen werden umgeleitet. Dies gilt auch für Fußgänger:innen und Radverkehr. Die städtischen Buslinien fahren mit abgeänderter Route. Die Haltestelle Bräunlichgasse 1/2 und Bräunlichgasse/Kindlergasse kann nicht angefahren werden. PKW werden über den Ferdinand Porsche-Ring, den Maria Theresien-Ring, die Maximiliangasse, Kammanngasse und Bräunlichgasse umgeleitet.
Einfacher Umstieg auf Bahn
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Niederösterreichs Pendler:innen soll der Umstieg vom Auto auf die Bahn so attraktiv wie möglich gemacht werden. Mit dem stetigen Ausbau der Park&Ride-Flächen setzen wir ein Zeichen für die hohe Relevanz eines umweltfreundlichen, nachhaltigen Öffentlichen Verkehrs. Nicht nur, aber natürlich auch besonders in den großen Bezirkshauptstädten Niederösterreichs und im Einzugsgebiet von Wien.“
„Die Stadt Wiener Neustadt und die gesamte Region gelten als attraktiver, pulsierender Wohn- und Wirtschaftsstandort. Damit verbunden ist die Stadt einer der größten Verkehrsknotenpunkte im östlichen Österreich. Gerade im Hinblick auf unsere Umwelt setzen wir daher mit dem Neubau des ÖBB-Parkdecks einen ganz wesentlichen Schritt, um Bahnfahren noch attraktiver zu gestalten und unseren Pendler:innen das Leben enorm zu erleichtern. Mein Dank gilt den Österreichischen Bundesbahnen und dem Land Niederösterreich, die mit uns gemeinsam die notwenigen Rahmenbedingungen für all jene schaffen, die tagtäglich von Wiener Neustadt aus mit der Bahn fahren“, sagt Bürgermeister Klaus Schneeberger.
Daten & Fakten
- 1.276 KFZ-Stellplätze
- 7 Geschoße, barrierefrei erreichbar über einen Aufzug
- Videoüberwachung für Ein- und Ausfahrtsbereiche, Stiegenhäuser und Aufzugsanlage
- Begrüntes Dach auf rund 2000 m²
- Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 213 kWp
- Neue Zu- und Abfahrt zur Park&Ride-Anlage und Neugestaltung Straßenknoten Ferdinand-Porsche-Ring/Bräunlichgasse/Maria Theresien-Ring
- Erweiterung bestehende Bike&Ride-Anlagen am Bahnhofsvorplatz um 242 zusätzliche, überdachte Stellplätze im Doppelstocksystem