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Wiener Neustadt: Appell zum Verzicht von Silvester-Knallern

Auch aus Klimaschutz-Gründen sinnvoll

Dieser Artikel wurde vor 1 Jahr veröffentlicht. (Letztes Update vor: 1 Jahr)

Für viele Hunde bedeutet die Zeit rund um Silvester großen Stress

Die Stadt Wiener Neustadt appelliert an die Bürgerinnen und Bürger zum Jahreswechsel auf Silvesterknaller und -Raketen weitestgehend zu verzichten. Es wird auch in diesem Jahr keine Ausnahme vom Feuerwerks-Verbot im verbauten Gebiet geben. Dies ist auch im Sinne des Klimaschutzes eine wesentliche Maßnahme, so Bürgermeister Schneeberger.

Viele Gründe gegen Knallerei

“In Zeiten, wo nur wenige hundert Kilometer entfernt Menschen im Raketenhagel sterben, wo unendliches Leid damit verbunden ist, wo aber auch bei uns die Teuerung ganz massiv zu spüren ist, ist es für uns ein starkes Zeichen, wenn wir in Wiener Neustadt die Silvesterknallerei in einem ganz geringen Ausmaß halten. Noch dazu, wo man ja weiß, dass die Feuerwerkskörper teilweise unter katastrophalen Arbeitsbedingungen hergestellt werden und Jahr für Jahr auch alle Tiere unter dem Lärm rund um den Jahreswechsel leiden. Last, but not least, haben Feuerwerkskörper auch massive Auswirkungen auf die Umwelt – die Feinstaubbelastung ist an kaum einem anderen Tag im Jahr derart hoch wie zu Silvester, dazu kommt die Vermüllung von Straßen, Feldern und Fluren sowie eine generell höhere CO2-Belastung, die durch die Raketen entsteht”, so Bürgermeister Klaus Schneeberger und Umweltstadtrat Norbert Horvath in einer Aussendung.

“Ein absoluter Horror für unsere Haustiere”

TierhalterInnen sind regelmäßig um diese Jahreszeit in großer Sorge, weil sie genau wissen, dass ihre Schützlinge sehr ängstlich oder sogar panisch auf die Böllerei reagieren. VIER PFOTEN fordert daher die Österreicherinnen und Österreicher auf, rücksichtsvoll zu sein und darauf zu verzichten. „Wer einmal gesehen hat, wie verstört viele Tiere wirklich sind, hat kein Problem, ohne Knallerei zu feiern. Allerdings ist in dieser Frage wirklich in erster Linie die Politik gefordert. Tierschutz ist in unserer Verfassung verankert; dass die Tiere dennoch regelmäßig zu Jahresende im Stich gelassen werden, ist einfach inakzeptabel. Ein bundesweites Böllerverbot ist längst überfällig“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

„Die Böllerei ist jedes Jahr ein absoluter Horror für unsere Haustiere, aber auch für Wildtiere. Es steht wirklich nicht dafür, sie erneut in Angst und Schrecken zu versetzen. Neben der Tierqual sind aber auch die Klimabelastung, der hohe Schadstoffausstoß sowie die Müllberge und die Lärmbelästigung gute Argumente, auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Es gibt wirklich keinen einzigen guten Grund mehr, dass Schweizerkracher und Co. noch erlaubt sind. Die Stadt Salzburg sollte Vorbild für die Bundesregierung sein“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Spenden statt Böllern

Mit der Aktion „Spenden statt böllern“ bieten die Johanniter die Möglichkeit, ein virtuelles Feuerwerk an Familie, FreundInnen und Bekannte zu versenden und mit einer Spende direkt Gutes zu bewirken. Durch die Spenden werden Projekte der Johanniter wie die Wohnungslosenhilfe, der Katastrophenhilfsdienst oder superhands, die Pflegeplattform für Young Carers unterstützt. > zur Spendenaktion

Zoll: Beschlagnahmungen gefährlicher Feuerwerkskörper stark gestiegen

Illegale Knallkörper führen in Österreich jedes Jahr vor Silvester zu schwersten Verletzungen, in manchen Fällen mit Todesfolge. Dass sich dieser Gefahr nicht alle Käuferinnen und Käufer von Pyrotechnik bewusst sind, zeigt die Bilanz des Zollamts Österreich. So wurden im vergangenen Jahr bei mobilen Kontrollen 954 Feuerwerkskörper bei der Einfuhr gefunden und beschlagnahmt. Im Jahr 2022 waren es bis Mitte Dezember 2022 sogar schon fast doppelt so viele, nämlich 1.720 Stück.

Großaufgriffe Mitte Dezember 2022

Ein Schwerpunkteinsatz erfolgte Mitte Dezember am Grenzübergang Kleinhaugsdorf. Es zeigte sich: Die Einkäufe für den Silvesterabend haben einige Feierlustige dieses Jahr besonders ernst genommen und frühzeitig erledigt. Allerdings führen die Teams der mobilen Kontrollen des österreichischen Zolls am Grenzübergang gezielt PKW-Kontrollen durch. Das Ergebnis allein dieses einen Kontrolltages: 23 Anzeigen wegen der Einfuhr bzw. des Besitzes von pyrotechnischen Gegenständen, für deren Beförderung oder Verwendung es eine spezielle Bewilligung bzw. einen Nachweis der entsprechenden Kenntnis geben muss. Die Anzeigen wurden an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde übermittelt, die Feuerwerkskörper beschlagnahmt.

Für die aufgehaltenen Lenker, aber auch ihr Umfeld, wird der Silvesterabend demnach wohl ruhiger als geplant, aber dafür auch sicherer verlaufen.

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