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Volkshilfe und Stadt Wiener Neustadt starten Initiative „Kinderzukunft“

Erste Kinderhauptstadt Österreichs: Start für haupt- und ehrenamtliche Hilfsprojekte

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 10 Jahren)

Bürgermeister Bernhard Müller, Volkshilfe-Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und Volkshilfe NÖ-Vizepräsident Holger Linhart bei der "Kinderzukunft"-Präsentation.

304.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren sind in Österreich armutsgefährdet, allein in Niederösterreich sind es 45.000. Unter dem Motto „Jedem Kind alle Chancen“ macht die Volkshilfe Städte und Gemeinden in Österreich ab sofort fit für eine gerechte „Kinderzukunft“. In einer gemeinsamen Anstrengung von Magistrat, Volkshilfe und engagierten BürgerInnen entsteht in Wiener Neustadt die erste Kinderhauptstadt Österreichs. Bürgermeister Bernhard Müller und Volkshilfe-Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger setzten heute im Rahmen einer Pressekonferenz den Startschuss für eine breit angelegte Offensive gegen Kinderarmut.

Erste Kinderhauptstadt Österreichs: Start für haupt- und ehrenamtliche Hilfsprojekte

„Kinder, die in Armut aufwachsen, erfahren nicht nur materiellen Mangel. Sie sind öfter krank, ihre emotionalen und kognitiven Fähigkeiten sind oft verzögert. Sie wohnen in zu kleinen Wohnungen, besuchen schlechtere Schulen. Sie erleben tagtäglich, dass sie weniger wert sind“, erklärt Erich Fenninger die Hintergründe. Bürgermeister Bernhard Müller fasst die Ziele zusammen: „Wenn die Eltern tagtäglich mit dem finanziellen ‚Überleben’ kämpfen, bleibt den Kindern oft der Zugang zu vielen Förder- und Freizeitmöglichkeiten verwehrt. Wir wollen Exklusion verhindern und Teilhabe ermöglichen. Jedes Kind soll seine Potenziale voll ausschöpfen können.“

Mehr Chancengleichheit: Pilotprojekt in Wiener Neustadt

Die Maßnahmenoffensive hat sich zum Ziel gesetzt, die vielen Unterstützungsmaßnahmen der Stadt Wiener Neustadt zu bündeln und die Lebenswelt für Kinder und Jugendliche so zu gestalten, dass diese ihre Potenziale entfalten und Chancen ergreifen können.

Kinder werden in die Gestaltung der Maßnahmen von Anfang an mit einbezogen. Partizipation wird über Schulen, Kindergärten und Vereine hergestellt. Kinder und Jugendliche definieren selbst stärkende, aber auch behindernde und fehlende Angebote für ihre Entfaltung und Entwicklung.

Neben bestehenden Maßnahmen werden auch neue Projekte ins Leben gerufen, die die Lebenswelten der Kinder nachhaltig verbessern: Da armutsbetroffene Kinder nicht dieselben Netzwerke wie nicht armutsbetroffene Kinder haben, soll die Teilhabemöglichkeit durch Gratis-Mitgliedschaften in Sport- und Kulturvereinen erhöht werden.

Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit ist das Projekt „Kinderzimmer“. „Armutsbetroffene Kinder leben vielfach in nicht kindgerechten Wohnräumen“, weiß Fenninger und erklärt den Ablauf der Hilfsaktion: „Ehrenamtliche sammeln hier nicht nur Sachspenden für armutsbetroffene Kinder, sondern unterstützen auch beispielsweise bei Renovierungsarbeiten. Die Volkshilfe steht für Hilfe, die ankommt.“

„Wiener Neustadt hat in den letzten Jahren viel im Bereich Armutsbekämpfung getan, wenn ich nur an die PlusCard, die Einführung des Sozialombudsmannes oder meines Sozialfonds denke. Nun geht es uns in erster Linie und schwerpunktmäßig um die Zukunft unserer Kinder“, ergänzt Bürgermeister Müller. „Ich habe eine Vision, sie lautet: ‚Wir lassen kein Kind im Stich!’ Um diese Vision zu verwirklichen, trete ich gemeinsam mit Erich Fenninger und vielen anderen Verbündeten nun an. Denn es kann nicht sein, dass aus armen Kindern arme Erwachsene werden!“

Inhaltlich wird das Projekt bei der MA 7 – Referat Kinder- und Jugendhilfe der Stadt – angesiedelt sein, organisatorische Unterstützung kommt von der MA 12 – Öffentlichkeitsarbeit & Sport, Referat Büro des Bürgermeisters.

Bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesundheit, Kultur, Sport, Bildung und dem öffentlichen Gesellschaftsleben (lokal und überregional) sollen in den nächsten Wochen als UnterstützerInnen gewonnen werden. Margit Fischer, die Schirmherrin der Volkshilfe, hat ihre Mithilfe bereits zugesagt.

Am 19. Mai findet im BORG Wiener Neustadt eine Projektpräsentation für die Wiener Neustädter Bevölkerung statt.

Das Leuchtturmprojekt – die 6 Projektschwerpunkte

Wiener Neustadt und die Volkshilfe setzen im Zusammenleben und in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht an deren vermeintlichen Schwächen, Defiziten und Auffälligkeiten an. Stattdessen orientiert man sich an ihren Begabungen und Potenzialen. Es gilt, Kinder in allen Lebensbereichen in ihrer Entwicklung zu fördern. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Kindern aufgrund finanzieller und ökonomischer Benachteiligung Chancen geraubt und sie von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen werden“, so Bürgermeister Müller und Erich Fenninger abschließend.

Sechs Projektschwerpunkte lauten:

  • Kinder reden mit
  • Ausbildung/Bildung
  • Wohnen/Energie
  • Aktion Kinderzimmer
  • Ideenwerkstatt
  • Freizeit/Lebenswelten

So können Sie helfen: nähere Infos zum Projekt Kinderzukunft

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