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Verein wendepunkt: “Wir sind für Frauen erreichbar!”

Coronakrise: Spannungen in den Familien nehmen zu

Dieser Artikel wurde vor 4 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 4 Jahren)

Spannungen in der Familie / Foto: pixabay
Foto: pixabay

Die NÖ-Frauenberatungsstellen, die NÖ-Frauenhäuser und das Gewaltschutz-zentrum NÖ sind systemrelevante Einrichtungen und sind selbstverständlich für alle Frauen da.

Es sind drei Wochen vergangen seit die Bundesregierung entschieden hat, dass die Bevölkerung Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen sowie Schließungen von Geschäften umzusetzen hat. Viele Familien sind nun auf zum Teil sehr engem Raum zusammen: die Eltern müssen ihrer Arbeit (sofern sie noch eine haben) mittels Home Office erledigen und die Kinder lernen zu Hause; viele Menschen haben Ängste, bei vielen Paaren werden unausgesprochene Beziehungsprobleme virulent und noch offensichtlicher.

“Wir sind keine stillen Heldinnen“

„Die Spannungen in Familien nehmen zu und je länger die Maßnahmen von der Bevölkerung umgesetzt werden müssen, desto spannungsgeladener wird die Familiensituation. Dies hören wir bereits von vielen Anruferinnen in den Frauenberatungsstellen“; erzählt Elisabeth Cinatl, Sprecherin der NÖ-Frauen- und Mädchenberatungsstellen.

Viele Familien begegnen dieser herausfordernden Zeit indem sie teils neue Strategien entwickeln, um mit diesen Spannungen umzugehen: es muss mehr Toleranz aufgebracht werden, es bedeutet ein verstärktes Hinwenden zu den eigenen und gleichzeitig auch zu den Bedürfnissen der anderen, ausverhandeln, wie der Tagesablauf aussieht, Konflikte an- und aussprechen, ein Begegnen auf Augenhöhe, Rücksicht nehmen uvm.

Schwierige und herausfordernde Situation

„Dies kann dann funktionieren, wenn alle Familienmitglieder gleichermaßen ihren Beitrag leisten. Wir erleben jedoch, dass es für Familien schwierig und herausfordernd sein kann, ein solches Miteinander auf Augenhöhe zu entwickeln, was dazu führt, dass Krisen schneller eskalieren – und somit zu einem Anstieg an häuslicher Gewalt.“, so Michaela Egger Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Niederösterreich. „Das Gewaltschutzzentrum Niederösterreich stellt sicher, dass der Opferschutz für Personen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes trotz der Ausnahmesituation weiterhin gegeben ist, auch und vor allem in den eigenen vier Wänden.“

„Auch weil viele Unterstützungsmöglichkeiten wie Freundinnen und Familie wegfallen, sind die Frauenhäuser der letzte Zufluchtsort. Die NÖ-Frauenhäuser sind nach wie vor 24h erreichbar“, so Barbara Prettner vom Frauenhaus Neunkirchen.

Die Vertreterinnen der NÖ-Frauenberatungsstelle, der NÖ-Frauenhäuser und des Gewaltschutzzentren möchten alle Frauen ermutigen, sich bei Bedarf immer Unterstützung zu suchen. „Wir bleiben nach wie vor gut zu erreichen“, so die Vertreterinnen der Gewaltschutzeinrichtungen. Sie finden alle Informationen unter frauenberatung-noe.at.

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