Zu einem schweren Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person wurde die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt in der Nacht zum Freitag auf die A2 Südautobahn alarmiert. Ein Pkw-Lenker verlor bei dem Unfall sein Leben. Ein weiterer wurde vom Rettungsdienst mit Verletzungen unbestimmten Grades in das Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht.
“Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person”
Die Meldung über den Notruf 122 lautete: “Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der Südautobahn, Fahrtrichtung Graz, kurz nach Wöllersdorf.” Sofort alarmierte der Disponent der Bezirksalarm- und -warnzentrale in Wiener Neustadt den bereitschaftshabenden Zug sowie die im Haus befindliche Nachtbereitschaft. Die Nachtbereitschaft rückte sofort mit dem Vorausrüstfahrzeug aus. Die von zu Hause kommenden alarmierten freiwilligen Feuerwehrmänner rückten kurz darauf mit dem schweren Rüstfahrzeug, einem Großtanklöschfahrzeug und einem Kommandofahrzeug aus.
Fahrzeug total deformiert
Die Besatzung des Vorausrüstfahrzeuges begann sofort mit dem hydraulischen Rettungssatz die eingeklemmte Person zu befreien. Unterstützt wurden diese von der Besatzung des Großtanklöschfahrzeuges. Durch die enorme Deformation des Fahrzeuges musste mit mehreren Geräten gleichzeitig gearbeitet werden. Der Lenker des zweiten beteiligten Fahrzeuges wurde vom Rettungsdienst mit Verletzungen unbestimmten Grades ins Landesklinikum Wiener Neustadt gebracht.
Die Feuerwehr befreite den Lenker des Opel aus dem völlig zerstörten Wrack. Trotz der kurzen Ausrückezeit des ersten Fahrzeuges kam aber für den Mann jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tot feststellen.
In weiterer Folge wurden die Fahrzeuge gesichert und nach Freigabe durch die Exekutive von einem gewerblichen Abschleppunternehmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft für weitere Erhebungen zur Unfallursache sichergestellt. Für die Dauer des Feuerwehreinsatzes und der Bergungsarbeiten war die Südautobahn in diesem Bereich auf eine Fahrspur reduziert.
Bugnar: “Solche Einsätze sind belastend”
“Solche Einsätze sind für die ehrenamtlichen Feuerwehrmitglieder belastend. Besonders tragisch, wenn trotz der raschen Hilfe und all des freiwilligen Engagements der Einsatz so ausgeht. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des Verstorbenen”, so Branddirektor und Einsatzleiter Josef Bugnar, Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt.
Optimierte Ausrückezeit durch Nachtbereitschaft
In Wiener Neustadt ist man von der Zentrale am Babenbergerring aus für das gesamte Gemeindegebiet zuständig. Um die rund 150 freiwilligen Mitglieder der Feuerwehr nicht jede Nacht aus dem Bett per Funkrufempfänger zu holen, führte man bereits 2008 eine sogenannte Nachtbereitschaft eingeführt. Vier ehrenamtliche Mitglieder schlafen im Feuerwehrhaus und sind somit die Speerspitze bei allen Einsätzen. Die Ausrückezeit, also jene Zeit vom Eintreffen des Notrufs bis zum Verlassen des ersten Fahrzeuges der Fahrzeughalle, konnte dadurch in der Nacht an die Zeiten einer Berufsfeuerwehr angenähert werden.