Startseite Panorama Radfahren “Radverkehrsoffensive 2022“ – das meinen die Experten

“Radverkehrsoffensive 2022“ – das meinen die Experten

Wiener Neustadt: Radlobby nahm die Maßnahmen unter die Lupe

Dieser Artikel wurde vor 2 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 2 Jahren)

(Symbolbild)

Am Montag präsentierte die Stadt die “Radverkehrsoffensive 2022” mit Investitionen von 400.000 Eu­ro für den Rad­ver­kehr 2022.

Die Radlobby begrüßt grundsätzlich Investitionen der Stadt Wiener Neustadt in die infrastrukturelle Förderung des Radverkehrs (Radwege, Radabstellanlagen, Leihstationen etc.) sowie „imagebildende Projekte“ wie die Überarbeitung der Radfahr-Infos auf ihrer Homepage.

Die vom Land Niederösterreich und dem Bund angestrebte Verdoppelung des Rad- und Fußgängeranteils vor Augen müssten aber die Anstrengungen wesentlich ambitionierter ausfallen: „Das Gesamtbudget von ca. 400.000,- Euro inkl. Landesförderung ist im Vergleich zu den Straßenbauinvestitionen doch sehr bescheiden und ein Rückschritt gegenüber früheren Jahren.“, so die Radlobby in einer Aussendung.

Neue Lücken entstehen

Lückenschlüsse im Radwegenetz sind enorm wichtig, aber in den vorgestellten Maßnahmen entstehen zumindest temporär neue Lücken wie in der Lorenzgasse (Richtung Norden) oder der Frohsdorfer Straße: „Die weitere Planung zur Einbindung ins Gesamtnetz ist uns leider nicht bekannt.“

Die Schwachpunkte der “Radverkehrsoffensive 2022“

Experte Mag. Hannes Höller von der Radlobby kritisiert, dass

  • die vielen gefährlichen Hotspots wie Kollonitschgasse oder Ungargasse bestehen bleiben (Zitat Bgm. Schneeberger: „sternförmige Zufahrtsmöglichkeiten ins Zentrum“)
  • Sichere Schulwege für Rad fahrende Kinder weiterhin kein Thema sind
  • alle neuen Radwegprojekte gemischte Rad-Gehwege sind – offenbar fehlt immer noch der Mut, dem Kfz-Verkehr überschüssigen Platz wegzunehmen, um ausreichend breite, baulich getrennte Rad- und Fußwege zu ermöglichen.

Wenig begeistert ist Radlobby-Gruppensprecher Dr. Gerold Petritsch: „Der große Wurf zur Verkehrswende ist nach wie vor nicht zu erkennen. Die Maßnahmen sind absolut unzureichend, um die Ziele zur Sicherung und zur Erhöhung des Radverkehrsanteils in absehbarer Zeit zu erreichen. Die bekannten Problemstellen bleiben weiterhin links liegen, bei manchen Maßnahmen wie in der Frohsdorfer Straße ist bis zu einer Komplettlösung sogar erhöhte Unfallgefahr zu befürchten.“

Cookie Consent mit Real Cookie Banner