Startseite Panorama Betrug PKW-Verkauf: Tachos manipuliert und Servicehefte gefälscht

PKW-Verkauf: Tachos manipuliert und Servicehefte gefälscht

Beschuldigter manipulierte insgesamt 54 Fahrzeuge, um einen besseren Verkaufspreis zu ergaunern.

Dieser Artikel wurde vor 9 Jahren veröffentlicht. (Letztes Update vor: 9 Jahren)

Autokauf / ©  Thorben Wengert / pixelio.de
Innerhalb von vier Jahren wurden Fahrzeuge gekauft, manipuliert und In Wiener Neustadt und Baden wieder verkauft.© Thorben Wengert / pixelio.de

Beamte der Polizeiinspektion Pottendorf führten bereits seit September 2012 umfangreiche Erhebungen gegen einen 46-Jährigen aus dem Bezirk Wiener Neustadt wegen Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betruges sowie der Urkundenfälschung in zahlreichen Fällen.

Über Autohändler verkauft

Der Beschuldigte soll bei insgesamt 54 Personen- bzw. Kombinationskraftwagen die Kilometerstände der Tachometer nach unten hin manipuliert und in Folge alle diese Fahrzeuge über befreundete Autohändler aus den Bezirken Baden und Wiener Neustadt in Betrugsabsicht verkauft haben.

Für den Ankauf dieser Fahrzeuge, die im Zeitraum von 2008 bis 2012 erworben wurden, seien fast 400.000 Euro aufgewendet worden. Die Fahrzeuge sollen nach erfolgten Kilometerstand-Manipulationen für fast 650.000 Euro wieder verkauft worden sein. Zusätzlich wurden die manipulierten Kilometerstände in den Servicehefte angeglichen.

Insgesamt 14 Beschuldigte

Im Zuge der Ermittlungen wurden weitere 13 Beschuldigte, größtenteils rumänische Staatsbürger, ermittelt und angezeigt. Zahlreiche Fahrzeuge sollen als sogenannte EU-Eigenimportfahrzeuge aus umliegenden EU-Staaten nach Österreich importiert und hier verkauft worden sein. Um die tatsächliche Kaufvertragskette im Hinblick auf die weiteren Betrugshandlungen zu verschleiern, sollen die Beschuldigten die Fahrzeuge mit Falschpersonalien angekauft bzw. auch nicht am Verkauf beteiligte Personen als Käufer eingesetzt haben.

Auch Finanzamt greprellt

Bei einer Hausdurchsuchung beim 46-jährigen Hauptbeschuldigten wurden zahlreiche belastende Unterlagen beschlagnahmt. Im Zuge des Nova-Abgabeverfahrens soll der Beschuldigte auch die betreffenden Finanzämter um Steuerabgaben betrogen haben, in dem er unrichtige Angaben zum Fahrzeugbesitzer bzw. gefälschte Fahrzeugverkäufe vorgelegt haben soll.

Der teilgeständige 46-jährige Hauptbeschuldigte und zahlreiche vermeintliche Mittäter wurden wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrugs, Urkundenfälschung und Urkundenunterdrückung an die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt.

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