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Notwendige Waldarbeiten am Stadtrand von Wiener Neustadt

Klimawandel veranlasst zu rigoroser Vorbeugung gegen Borkenkäfer

Dieser Artikel wurde vor 10 Jahren veröffentlicht.

Forstbetrieb beugt Borkenkäferbefall vor / ©  Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de
Notwendige Arbeiten in den Wäldern am Stadtrand von Wiener Neustadt stehen an.© Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Die große Trockenheit und Hitze im Sommer des vergangenen Jahres hat ihre Spuren hinterlassen. Auf das nasse Frühjahr, wo es bis zum Mai hindurch Niederschlag gab, folgte ein extrem heißer, trockener Sommer mit Temperaturen von teilweise bis über 40 Grad. Die Folge waren Waldbrände, wie zum Beispiel entlang der Neunkirchner Allee und der Gutensteiner Bundesstraße. Abgesehen von diesen Katastrophen sind jedoch auch nachwirkende Schadereignisse in den Föhrenwäldern der Region zu beobachten. Durch den akuten Wassermangel, verbunden mit der extremen Hitze, vergilbten die Kronenmäntel der Schwarzkiefern, wurden braun und die betroffenen Bäume starben schließlich ab.

Klimawandel veranlasst zu rigoroser Vorbeugung gegen Borkenkäfer

„Seit Anfang der 1990er Jahre ist in großen Teilen Niederösterreichs und Wiens eine starke Zunahme von Triebschäden bei der Kiefer zu verzeichnen. Hauptursache ist der prognostizierte und beobachtete Klimawandel, der selbst in seiner schwächsten Form eine dramatische Einwirkung auf die Wälder darstellt. Durch diese Klimaextreme – längere, trockene Sommer, gefolgt von regenreichen Passagen, sowie einer starken Zunahme von Sturmereignissen – kommt es zu mechanischen Schädigungen und Beeinträchtigungen des physiologischen Zustands der Bäume. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber biogener Einflussfaktoren, welche sich im verstärkten Auftreten des so genannten Diplodia-Kieferntriebsterben zeigt“, weiß die Abteilung Forste der Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH.

Wiener Neustadts größter Forstbetrieb (ca. 1.300 ha bewirtschaftete Fläche, großteils im Föhrenwald des Steinfeldes) hat diesen Umstand erkannt und veranlasste bereits vergangenen Herbst entsprechende Maßnahmen. Da die betroffenen Bäume nicht mehr zu retten sind, wurden von der Forstabteilung so genannte „Hot Spots“ definiert. Dieser Begriff bezeichnet Bereiche im Wald, in denen die Schäden in konzentrierter Form und am stärksten auftreten. In diesen Arealen sind dann geschädigte Bäume im Anschluss mittels einer Vollerntemaschine (Harvester) oder händisch (Motorsäge und Traktor) zu entnehmen.

So wurde auch die Waldfläche rund um das Einsatzkommando „Cobra“, im nordwestlichen Teil von Wiener Neustadt, für diese Eingriffe bestimmt. Hier weisen die Kronenmäntel der Schwarzkiefer vielerorts eine dunkle Braunfärbung auf und dadurch ist die Chance einer Besserung im kommenden Frühjahr nicht mehr gegeben. Diese Maßnahmen der Waldhygiene sind notwendig, um ein flächiges Auftreten des Borkenkäfers und eine eventuelle Kalamität zu vermeiden. Ein ausgewiesenes Brunnenschutzgebiet und die bedeutende Wohlfahrtsfunktion des Waldes begründen zusätzlich diese Eingriffe um stabile, gesunde Bestände zu erhalten.

Darüber hinaus wissen die Einwohner von Wiener Neustadt, dass sich auf dieser Fläche eine bekannte Lauf- und Walking-Strecke befindet. Es besteht somit alleine aufgrund der Sicherheitsgewährleistung ein Handlungsbedarf seitens des Forstbetriebs. Im Gefahrenbereich der Forststraße werden daher von der Trockenheit geschädigte und dürre Bäume entnommen, damit Erholungssuchende und Sportler sicher Ihre Aktivitäten ausführen können.

Die Abteilung Forste der Wiener Neustädter Stadtwerke und Kommunal Service GmbH bittet die Bevölkerung um Verständnis, dass diese Maßnahmen zwingend notwendig sind, auch wenn sich das vertraute Waldbild im „Pumperer-Wald“ dadurch ein wenig verändern wird.

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