Anlässlich der 79. Wiederkehr des Endes des Zweiten Weltkriegs versammelten sich Vertreter des Mauthausen Komitees sowie der Stadt Wiener Neustadt auch heuer bei der “Serbenhalle”, um den Opfern der nationalsozialistischen Zwangsarbeit zu gedenken.
Gemeinsam legten sie einen Kranz in der Pottendorfer Straße nieder, wo seit 2005 ein Denkmal an das Leid der Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge erinnert.
Erinnern ist “auch Aufgabe der Stadt”
“Es ist ein Teil der österreichischen, aber auch der Wiener Neustädter Geschichte, der niemals vergessen werden darf. Das Erinnern daran ist hierbei aber nicht nur die Aufgabe von Institutionen wie dem Mauthausen Komitee, sondern auch Aufgabe der Stadt. Gemeinsam werden wir auch zukünftig alles unternehmen, damit die Opfer der nationalsozialistischen Zwangsarbeit nie in Vergessenheit geraten. Vielen Dank an dieser Stelle an das Mauthausen Komitee rund um Michael Rosecker für das Engagement sowie allen, die in Wiener Neustadt einen Beitrag gegen das Vergessen leisten”, so Zweiter Vizebürgermeister LAbg. Rainer Spenger und Stadtrat LAbg. Franz Dinhobl.
Die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik
Die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik war die größte ihrer Art in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Während des Zweiten Weltkrieges befanden sich auf dem Gelände nicht nur die Rax-Werke, die Rüstungsgüter herstellten, sondern auch eine Außenstelle des KZ Mauthausen – die sogenannte “Serbenhalle”. Schon für die Aufbauarbeiten wurden KZ-Häftlinge eingesetzt und schließlich an Ort und Stelle ein Konzentrationslager eingerichtet. KZ-Häftlinge unterschiedlichster Nationalität begannen bald mit der Produktion von Raketen V2 („Vergeltungswaffe 2“). Nach einer kurzzeitigen Auflösung des KZ wurde es 1944 reaktiviert, um sogenannte „Marine-Artillerie-Leichter“ und Tender für Lokomotiven zu erzeugen. Im März 1945 wurden die KZ-Häftlinge in einem Todesmarsch in die KZ-Außenlager Steyr und Gusen getrieben.